StartKulturErster literarischer Abend in Mandelbachtal fand großes Interesse

Erster literarischer Abend in Mandelbachtal fand großes Interesse

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Mit so einem Andrang hatte man bei den Verantwortlichen nicht gerechnet. Mehrfach mussten Stühle nachgeholt werden. Am Ende war selbst der Veranstaltungsraum zu klein und ein Zuschaltraum musste geöffnet werden. Letztlich waren über 50 Zuhörer zum ersten Literarischen Abend gekommen, zu dem der Verkehrsverein Mandelbachtal zusammen mit der Katholischen Bücherei Ormesheim erstmalig eingeladen hatte.

„Oft ist es einfach, das Leben kompliziert zu machen und eher komplex, es zu vereinfachen!“ Unter diesem Motto stehen die Gedichte und Limericks von Erwin Gisch. Der pensionierte Lehrer war der erste von drei Autoren, die beim ersten literarischen Abend in Mandelbachtal, der in der Begegnungsstätte im SeniorenHaus stattfand, die rund 50 Besucher auf eine besondere Reise mitnahmen. Eingeladen hatten der Verkehrsverein Mandelbachtal mit seinem Vorsitzenden Manfred Pfeiffer und die Katholische Bücherei St. Mauritius Ormesheim mit ihrer Leiterin Melanie Theis, die sich beide in der Begrüßung über das überaus große Interesse an der Veranstaltung freuten. In seinem Buch „Leicht verrückt – Gedichte erfrischend anders“ gelingt es Erwin Gisch, mit Worten zu jonglieren und dabei pointiert und facettenreich gekonnt den richtigen Ausdruck zu finden. Mit Gedichten wie „Menschen mit Sti(e)l“, „Herrlich dämlich“ und „Mist, ein Käfer“ brachte er in der Begegnungsstätte des SeniorenHauses das Publikum schnell zum Lachen.

Im Anschluss begann der frühere saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf seine Geschichte zu erzählen. Er berichtete von einem Schicksalsschlag im Juli 2012: Nach einer Hirnblutung standen die Prognosen für seine Genesung schlecht. Jedoch haben seine Frau, seine Kinder und vor Allem er selbst nie aufgehört an ihn zu glauben. Er berichtet von seinem bewegenden Weg, den er bestreiten musste, um wieder Herr über seinen Körper zu werden. Vier Jahre nach der einschneiden Zäsur macht er sich auf, den Jakobsweg zu gehen. Seine Idee zu der 120 Kilometer langen Pilgerwanderung, die Distanzen die er überwunden hat, und die Menschen die er getroffen und kennengelernt hat schildert er in seinem Buch „Schritt für Schritt – Auf dem Sternenweg zurück ins Leben“. Einige seiner Etappengefährten au f dem Jakobsweg saßen beim Literarischen Abend sogar im Publikum.

Stefan Mörsdorf bringt in dem Buch auch viel Wissen über Naturkunde und auch über Sagen und Geschichten entlang seiner bestrittenen Etappen des Jakobsweges ein. Auch persönliches, wie Erinnerungen an Zeiten, in denen seine Kinder noch klein waren. Eines seiner Ziele sei es, so Märsdorf, mit seinem Buch auch anderen Menschen, die ebenfalls durch einen Schicksalsschlag aus der Bahn geworfen worden sind, Mut zu machen.

Auch Sören Meng, Landrat des Landkreises Neunkirchen, nahm die Zuhörer mit seinem Buch „Mei Geheischnis“ mit auf eine Reise. Eine Reise in das Haus seiner verstorbenen Tante. Die Zuhörer fühlten sich sofort in seine Kindheit versetzt und erkannten vieles aus ihrer eigenen Kindheit wieder. So beschrieb er die Eckbank in der Küche, in der seine Tante die gefaltete Einkaufstüten zur Wiederverwendung aufbewahrte, in der sich aber auch einige Märchenbücher wiederfanden. Auch mit der Schilderung des Abenteuerorts Keller aus der Sicht seines kindlichen Ichs zog er das Publikum in seinen Bann.

Zum Abschluss des bewegenden, unterhaltsamen und abwechslungsreichen Abends trug Stefan Mörsdorf ein deutschsprachiges, aus Lothringen stammendes Gebet aus dem 12. Jahrhundert vor. Seine Lesung beendet er mit den Worten „Noch nicht am Ziel aber auf einem guten Weg“.

Die Bücher der Autoren konnten die Besucher anschließend bei Thomas Störmer vom Verlag Edition Schaumberg vor Ort kaufen und auch gleich mit einer Widmung signieren lassen. Manfred Pfeiffer, Vorsitzender vom Verkehrsverein Mandelbachtal und Initiator der Veranstaltung, dankte am Ende insbesondere auch Sarah Glauben vom CTS-Seniorenhaus Mandelbachtal für die erwiesene Gastfreundschaft und kündigte an, dass es angesichts des großen Erfolges dieser Veranstaltung wohl nicht bei dem einen Mandelbachtaler Literarischen Abend bleiben wird.

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