Der 1. FC Saarbrücken musste sein erste Testspiel in der Ära Kwasniok ohne die Stammspieler Manuel Zeitz (Magen-Darm), Anthony Barylla (Grippe) und Sebastian Jacob (Knie-OP) auskommen. Vor allem das Fehlen des Topstürmers schmerzte, denn gerade in der Offensive zeigte sich an diesem Freitag der größte Unterschied zwischen dem Viertligisten und dem Zweitligisten.
Lukas Kwasniok schickte in der ersten Hälfte folgendes Team auf den Rasen:
Batz – Euschen-Zellner-Miotke-Müller – Jänicke-Perdedaj-Bulic-Golley – Eisele-Vunguidica
Seine Mannschaft begann mit Elan und Spielfreude und erarbeitete sich gleich ein paar sehenswerte Szenen im Strafraum der in Knallorange angetretenen Darmstädter. Im Mittelfeld zog der gewohnt starke Fanol Perdedaj die Fäden und bereinigte manch kritische Situation mit der gewohnten Souveränität, die ihm mitunter Szenenbeifall einbrachte. Nach zwanzig Minuten kamen die Gäste etwas besser ins Spiel und erzeugten etwas mehr Druck auf das Tor von Daniel Batz, zwingende Chancen ergaben sich jedoch nicht. So gingen beide Teams mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.
Wie angekündigt, wechselte Trainer Kwasniok komplett durch. In der zweiten Halbzeit schickte er folgende Mannen auf den Platz:
Batz – Breitenbach-Schorch-Uaferro-Bagci – Köhl-Froese-Fejzullahu-Mendler – Jurcher-Herr
Auch Darmstadt tauschte komplett, so dass sich den Zuschauern eine völlig neue Partie darbot. Im Gegensatz zur ersten Hälfte, in der die Saarländer ein leichtes Übergewicht erzeugen konnten, drückten nun die Hessen aufs Tempo. Und erzielten in der 56. Minute das 1:0 durch Mathias Honsak. Zwar gab es auch forthin eine Reihe von Angriffen der Saarbrücker auf das gegnerische Tor, die in aller Regel über Markus Mendler liefen, doch vor dem Tor erwiesen sich die Schützen in blau-schwarz zumeist zu zögerlich und kompliziert. Darüber hinaus stand mit Dumic ein überragender Abwehrmann in den Reihen der Darmstädter. Der zeigte in der 82. Minute denn auch, dass er nicht nur Tore verhindern, sondern auch schießen kann. Eine weite Flanke kam aus dem zentralen Mittelfeld auf den agilen Egbo, der flankte millimetergenau auf den Kopf von Dumic – 2:0. Das 3:0 in der letzten Spielminute war dann Ergebnis einer sehenswerten Kombination, die Skarke mit Übersicht in linke Toreck abschloss.
Fazit: Die erste Hälfte dürfte näher an der Realität gewesen sein als die zweite. Warum? Weil Lukas Kwasniok aufgrund des Krankenstands auf die A-Jugendlichen Bagci, Herr und Köhl zurückgreifen musste, die allesamt im zweiten Spielabschnitt zum Einsatz kamen. Die erste Hälfte sah einen FCS wie ihn die Fans gegen Regensburg und Köln gefeiert haben: Offensiv, mit Spielwitz und schönen Aktionen, wie etwa die von Nino Miotke, der sich am rechten Spielfeldrand mit feiner Technik aus einer Bedrängnis befreite. Lukas Kwasniok zeigte dabei am Seitenrand volles Engagement, lobte, schrie, verwünschte, munterte auf. Dass er und seine Mannschaft heute abend zur „blau-schwarzen Nacht“ mit einer deutlichen Niederlage im Gepäck antreten müssen, dürfte die Laune nicht stören. Alles in allem war es trotzdem ein guter Test gegen einen starken Gegner.