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„Erstunken und erlogen“ – Welker wehrt sich und erhebt schwere Vorwürfe in Richtung Fa. Gross

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Am Mittag hatte die Bau Firma Gross, die für die Rohbauarbeiten im Ludwigsparkstadion zuständig war, Alarm geschlagen: Die Stadt zahle fällige Rechnungen in Höhe von 850.000 Euro der St. Ingberter Gesellschaft nicht. Zudem habe Bauleiter Martin Welker seine Leute von der Baustelle verjagt; untersagt, dass Mängelbeseitigungen durchgeführt werden konnten und überdies veranlasst, dass Rechnungen nicht weitergeleitet wurden.

Martin Welker bleibt angesichts der Vorwürfe erstaunlich locker: „Die durchgeführten Arbeiten lagen alle vor meiner Zeit. Im Prinzip betrifft mich das überhaupt nicht.“ Die letzte Rechnung stammt aus dem Mai 2020, während Welker die Baustelle erst im Juli übernahm. Dennoch nimmt er Stellung zu den einzelnen Punkten: Die von Gross Bau durchgeführten Arbeiten seien teilweise mangelhaft gewesen, so dass einiger Aufwand notwenig geworden sei, die Fehler zu beheben. Die geforderte Rechnungssumme, 850.000 Euro, sei korrekt. Doch es sei dem Unternehmen bekannt, dass es Gegenforderungen der Stadt gäbe. „Früher ist so etwas einfach bezahlt worden, aber unter dem Oberbürgermeister Uwe Conradt läuft das nicht mehr. Schließlich geht es hier um Steuergelder, das Geld der Bürger!“

Welker bestätigte auch, dass er den Bauleiter der Fa. Gross des Grundstücks verwiesen habe: „Der tauchte unangekündigt auf und wollte mir eine Wasserwaage über den Kopf schlagen, wenn nicht sofort die Rechnung bezahlt werden würde“. Gegen die Falschdarstellung und Verleumdung hat er nun Strafanzeige eingereicht. Doch dabei soll es nicht bleiben: „Ich habe am 26.10. einen Termin bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken. Da soll ich als Zeuge gegen die Fa. Gross aussagen.“ Es gehe um Korruption und Minderbezahlung der von Gross eingesetzten Mitarbeiter. Auch ein rumänischer Subunternehmer soll über´s Ohr gezogen worden sein.

Zu dem Vorwurf, Welker habe Rechnungen nicht weitergeleitet sagt er: „Ich habe im Container überhaupt keine Möglichkeit, E-mails zu empfangen und zu senden.“ Außerdem schicke kein Mensch Rechnungen an die Baustelle, sondern ins Rathaus. „Das ist alles an den Haaren herbeigezogen, erstunken und erlogen.“

Auch die Landeshauptstadt bezog Stellung zu den Vorwürfen der Firma Gross Michaela Kakuk, Mitarbeiterin der städtischen Pressestelle, äußerte sich wie folgt: „Martin Welker trägt den Hauptanteil am Erfolg der vorzeitigen Rückkehr des FCS in den Ludwigspark. Neben der Fertigstellung der Baustelle steht für ihn und die Stadt nun auch die juristische Aufbereitung der Baustelle Ludwigsparkstadion und der Kostenexplosion an. Die Vorwürfe der Firma Gross weisen wir in Gänze zurück. Die Klage ist für uns umgekehrt Anlass, nun unsere Ansprüche gegen die Firma Gross geltend zu machen. Diese und andere juristische Auseinandersetzungen scheuen wir nicht, schließlich geht es um Steuergelder. Im Übrigen arbeitet Herr Welker nicht nur an der Beschleunigung der Baustelle, sondern auch derzeit daran, die Auszahlung von Rechnungen zu erbrachten Leistungen zu beschleunigen, allerdings nur von gerechtfertigten.“

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