Eppelborn. „Die Europäische Kommission plant kein Verbot von Kunstrasenplätzen und arbeitet auch nicht an einem solchen Vorschlag“ stellt der Eppelborner CDU-Landtagsabgeordnete Alwin Theobald nach einem intensiven Austausch mit dem Essener CDU-Europaabgeordneten Dennis Radtke klar. Richtig sei lediglich, dass die EU-Kommission derzeit im Rahmen ihrer Kunststoffstrategie prüfe, wie die Menge an umweltschädlichem Mikroplastik in unserer Umwelt verringert werden kann. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) führt derzeit eine öffentliche Konsultation dazu durch, welche Auswirkungen eine mögliche Beschränkung des Einsatzes von Mikroplastik-Granulat hätte. Dieses Granulat wird unter anderem als Füllmaterial für Kunstrasen genutzt.
„Es geht also keineswegs generell um Kunstrasenplätze, sondern vielmehr um die Plastikkörnchen, die als Füllmaterial genutzt und eingestreut werden“, macht Alwin Theobald deutlich. Die Ergebnisse der Konsultation sollen der Europäischen Kommission im Frühjahr 2020 vorliegen, erläutert Theobald. Im kommenden Jahr werde dann geprüft, ob die Bedingungen für eine Beschränkung für Mikroplastik erfüllt sind. Eine Beschränkung könnte dabei ein Verbot des Mikroplastik-Granulats sein, es können aber auch andere Vorgaben sein, die geeignet sind, die umweltschädlichen Auswirkungen von Mikroplastik zu minimieren.
Die CDU setze sich dafür ein, dass eine künftige Regelung in jedem Falle Übergangsbestimmungen enthalte die sicherstellen, dass sowohl die Kommunen als auch die betroffenen Vereine und natürlich auch die Hersteller genügend Zeit haben, sich an neue Vorgaben anzupassen.
Theobald warnt vor Panikmache: „Die Europäische Kommission und die Mitglieder des Europäischen Parlamentes sind sich der wichtigen Rolle bewusst, die Sportplätze für die Förderung von körperlicher Bewegung, Gesundheit und sozialer Integration in der gesamten EU spielen.“
Die EU-Kommission selbst habe längst öffentlich klargestellt, dass sie bei der Ausarbeitung ihres Vorschlags sicherstellen wird, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen sowohl wirksam sind, um die Freisetzung von Mikroplastik zu verringern, aber auch verhältnismäßig mit Blick auf die gesellschaftlichen Auswirkungen. „Die Belange unsere Vereine sollen berücksichtigt werden“, so Theobald. Gleichzeitig sei die Industrie aufgerufen, nachhaltige Alternativen zu Mikroplastik-Granulat beim Sportplatzbau zu entwickeln.
Die Konsultation der ECHA ist öffentlich, Beiträge können noch bis 20. September 2019 eingereicht werden. Alwin Theobald kündigte an, sich in diesem Zusammenhang in seiner Eigenschaft als Abgeordneter des Saarländischen Landtages und kinderpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion mit einem persönlichen Brief an die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) zu wenden, um die Situation insbesondere der Sportvereine im ländlichen Raum noch einmal deutlich zu machen.