StartPanoramaEuropaminister Peter Strobel: Ausbau der Mitmachplattform der Frankreichstrategie des Saarlandes

Europaminister Peter Strobel: Ausbau der Mitmachplattform der Frankreichstrategie des Saarlandes

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Die Erweiterung der Mitmachplattform bietet neue Beteiligungsangebote für die Bürgerinnen und Bürger.

Die Frankreichstrategie lebt von ihrer Weiterentwicklung und ihren dynamischen Anpassungsprozessen. So wurden in den letzten sieben Jahren – aktuell befindet sich die „Feuille de route“ in ihrer dritten Phase (2020–2022) – zentrale Meilensteine erreicht und wesentliche Grundpfeiler gesetzt. Beispielsweise bieten über 50% der saarländischen Kindertagesstätten französischsprachige Angebote an. Außerdem wird in allen Grundschulen spätestens ab der dritten Klasse Französisch unterrichtet. In 25% sogar schon ab der ersten Klasse. Diese Erfolge sollen weiterhin ausgebaut werden. Das hat zuletzt der saarländische Landtag anlässlich einer Debatte zum Tag der deutsch-französischen Freundschaft bekräftigt.

Das Saarland steht nun vor der vierten Phase der „Feuille de route“, die sich von 2023 bis 2025 erstreckt. In dieser Phase soll insbesondere die Vermittlung der Partnersprache im Fokus stehen. Europaminister Peter Strobel und Europastaatssekretär Roland Theis wollen das Sprachvermittlungsangebot für alle Saarländerinnen und Saarländer ausbauen.

Dazu Europaminister Peter Strobel: „Wir wollen mehr niedrigschwellige Angebote für alle Bürgerinnen und Bürger schaffen, die in ihrer Freizeit die Sprache der Nachbarn erlernen wollen, um die Möglichkeiten zum Austausch in der Großregion besser nutzen zu können. Wir wissen auch, dass es im beruflichen und unternehmerischen Umfeld einen hohen Bedarf an Fremdsprachenkenntnissen gibt. Das gilt für alle Bereiche: Vom Handwerk über den Einzelhandel und die Gastronomie bis hin zum medizinischen Bereich.“

Ergänzend dazu sagte Europastaatssekretär Roland Theis: „Wir wollen unter dem Motto „voulez-vous parler avec moi“ online-Angebote und Hybridformate unterstützen, die einen leichteren Zugang zum Sprachenerlernen schaffen und ohne Umwege viele Menschen erreichen können. Das Leben und Arbeiten in der Grenzregion soll noch weiter erleichtert werden. Fremdsprachenkenntnisse eröffnen unseren Bürgerinnen und Bürgern nicht nur kurz-, sondern auch langfristig neue Perspektiven – sei es beruflich oder privat. Der Austausch mit unseren Partnern und Nachbarn aus der Großregion ist für alle Beteiligten reichhaltig und gewinnbringend.“

Die Idee des Mitmachens spielt hier eine besonders zentrale Rolle. Auf dem Mitmachportal der Frankreichstrategie sollen Angebote von Französischen-Sprachkursen im Saarland gebündelt und für alle Interessierten leicht zugänglich gemacht werden. Perspektivisch soll es auch als Plattform zum Sprachenerwerb zur Verfügung stehen. So wird der Bekanntheitsgrad der Frankreichstrategie und des eigens dafür ins Leben gerufenen Mitmachportals gesteigert. Wichtige Partner sind hierbei auch die Volkshochschulen. Sie verfügen über das operative Know-How und einen großen Pool an Lehrkräften, um auch hybride Veranstaltungen anzubieten. So ist der Verband der Volkshochschulen des Saarlandes auf Fachebene in die zukünftige Konzeption eingebunden. Auch Angebote des Institut français sollen integriert werden.

Um dieses ambitionierte Vorhaben voranzubringen, kooperiert das Ministerium für Finanzen und Europa mit der Universität des Saarlandes. Eine fundierte konzeptionelle Begleitung und operative Umsetzung des Projekts wird somit gewährleistet. Prof. Dr. Claudia Polzin-Haumann (Lehrstuhl für Romanische Sprachwissenschaft: Angewandte Linguistik und Didaktik der Mehrsprachigkeit) und Ko-Direktorin des Instituts für Sprachen und Mehrsprachigkeit: „Aus unserer Forschung wissen wir, wie man das Lernen des Französischen so gestalten kann, dass es wirklich gelingt und die Motivation erhalten bleibt – oder zunächst einmal erst geweckt wird. Die Angebote sollten auf den regionalen Kontext abgestimmt und zielgruppenspezifisch gestaltet sein. Sie sollten auf innovative und zeitgemäße Weise das Französische thematisieren und die Menschen im Saarland zum Mitmachen aktivieren. Ganz wichtig ist es dabei, das Französische immer im Kontext weiterer Sprachen zu sehen.“

Ziel der Kooperation ist es, ausgehend von bestehenden Angeboten ein Gesamtkonzept zur Förderung der Mehrsprachigkeit der Saarländerinnen und Saarländer im Rahmen der Frankreichstrategie des Saarlandes zu entwickeln. Europaminister Peter Strobel verweist darüber hinaus auf die gute Kooperation mit den Nachbarn: „Wir wollen unser Angebot mit den Konzepten der Deutschlern-Strategie in der Region Grand Est verknüpfen.“ Auch hierbei soll die neue Koordinationsstelle unterstützen. „Mit dem Kooperationsvertrag beschreiten wir den Weg in einen grenzüberschreitenden Raum der Mehrsprachigkeit, von dem wir alle profitieren werden“, so Peter Strobel abschließend.

Hintergrund:

Die 2014 ins Leben gerufene Frankreichstrategie ist ein ganzheitlicher und langfristiger Politikansatz, der das Ziel verfolgt, das Profil des Saarlandes um ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen deutschen Bundesländern und den französischen Regionen zu schärfen. Dieses Alleinstellungsmerkmal ist die kulturelle, sprachliche, ökonomische und politische Nähe zu Frankreich.

Quelle: Ministerium für Finanzen und Europa

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