Europäische Idee: In guten wie in schlechten Tagen!
Anlässlich des diesjährigen Europatags am 9. Mai erklärt Europaminister Peter Strobel: „In diesem Jahr ist der Europatag nicht wie jeder andere. Wir stehen weltweit vor der größten Herausforderung seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Was für uns undenkbar war, ist heute Realität: Wir sind getrennt von unseren europäischen Nachbarn, einkaufen oder Urlaub im Nachbarland sind aktuell nicht möglich. Das Coronavirus hat uns – aber vor allem den jüngeren Generationen – gezeigt, dass offene Grenzen nicht selbstverständlich sind. Es zeigt uns aber auch, dass wir eine noch engere grenzüberschreitende Zusammenarbeit brauchen als bisher.“
Gerade für das Saarland als Grenzregion im Herzen Europas sei dies, so Strobel, essentiell. Tausende Pendler kommen täglich ins Saarland um hier zu arbeiten. Aber auch umgekehrt, arbeiten viele Saarländerinnen und Saarländer jenseits der Grenzen. „Wie eng verzahnt wir miteinander leben, zeigen uns jetzt die geschlossenen Grenzen. Die Zahl von 230.000 Pendlern zwischen Frankreich, Luxemburg und dem Saarland muss uns doch zeigen, dass wir über einen gemeinsamen Wirtschaftsraum aber auch über einen gemeinsamen Lebensraum reden. Deshalb dürfen wir nicht zulassen, dass durch die temporären Grenzschließungen neue Grenzen in den Köpfen entstehen und Vorurteile ihren Platz finden“, so Peter Strobel.
Die Krise mache aber auch deutlich, wie der Zusammenhalt in der Europäischen Union funktionieren kann. Gegenseitige Hilfsmaßnahmen in Form von beispielsweise Schutzausrüstung oder der Behandlung von Patienten aus den europäischen Nachbarländern belege den engen Zusammenhalt innerhalb Europas. Minister Peter Strobel sieht für die Zusammenarbeit auf EU-Ebene auch einen Auftrag aus der Coronakrise: „Gemäß dem Subsidiaritätsprinzip ist die EU für die „großen“ Themen zuständig. Hier erhoffe ich mir durch die aktuelle Lage, dass klar wird, dass wir die großen Herausforderungen wie etwa den Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Pandemie, den Klimaschutz oder das nächste pandemische Ereignis nur gemeinsam bewältigen können. Der Europäische Gedanke kann nicht nur bei Sonnenschein propagiert werden oder, wie es in anderem Zusammenhang heißt: In guten wie in schlechten Tagen!“
Hintergrund:
Eigentlich sollte vom 2. bis 10. Mai die bundesweite Europawoche stattfinden. Rund um den 9. Mai finden jährlich zahlreiche Veranstaltungen und Projekte statt. Bürgerinnen und Bürger sowie Schülerinnen und Schüler haben dadurch die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Thema „Europa“ auseinander zu setzen. In diesem Jahr hat die Europäische Kommission einen digitalen Europatag unter dem Motto „Europa lebt Solidarität“ ins Leben gerufen. Unter www.erlebnis-europa.eu werden verschiedene Angebote bereitgestellt.