Mit Blick auf das asiatisch-pazifische Freihandelsabkommen RCEP, das u.a. China, Japan und Australien umfasst, erklärt Europaminister Peter Strobel: „Mit dem Abschluss des RCEP-Abkommens entsteht die größte Freihandelszone der Welt. Die künftige Bedeutung dieser Gruppe darf nicht unterschätzt werden. Wenn Europa und die USA nicht reagieren, drohen künftige Standards und Produktnormen in Asien und maßgeblich in China gesetzt zu werden.”
Aufgrund andauernder Handelskonflikte mit den USA betont Europaminister Peter Strobel: „Wir brauchen einen Neustart der europäisch-amerikanischen Partnerschaft unter der neuen Regierung von Präsident Biden. Die Spirale aus Strafzöllen muss beendet werden. Gleichzeitig muss die Europäische Kommission verstärkt auf eigene Handelsabkommen setzen. Mehr Freihandel schafft mehr Chancen.“
Darüber hinaus solle die Europäische Kommission effektive Wege finden, wie unsere heimische Industrie und Wirtschaft unter Bedingungen der CO2-Reduktion wettbewerbsfähig bleiben kann. „Wir müssen die bilateralen Verhandlungen fortführen, wie beispielsweise mit Australien und Neuseeland. Zudem sollten wir nicht leichtfertig die weit vorangeschrittenen MERCOSUR-Verhandlungen beenden“, so Peter Strobel.
Allerdings sieht Europaminister Strobel auch Chancen für heimische Unternehmen, die in den RCEP-Mitgliedsländern engagiert sind. Künftig gibt es erhebliche Erleichterungen durch ein einheitliches Herkunftszertifikat. So lassen sich Wertschöpfungsketten besser verwalten.
Hintergrund:
Mit dem Regional Comprehensive Economic Partnership-Abkommen (RCEP) schließen sich 15 Staaten aus dem asiatisch-pazifischen Raum zur weltgrößten Freihandelszone zusammen. 30 Prozent der Weltbevölkerung werden davon umfasst. Die RCEP-Gemeinschaft steht schon jetzt für 28 Prozent des Welthandels und eine Wirtschaftskraft von 26 Billionen Dollar. Alleine bis 2024 wird ein Wachstum im Verhältnis zum globalen BIP von fast 10 Prozent prognostiziert. Die 15 Staaten aus dem asiatisch-pazifischen Raum haben sich auf umfassende Zollstreichungen für 92 Prozent der gehandelten Güter sowie eine Öffnung des Dienstleistungssektors von 65 Prozent geeinigt.