StartRegionalSaar-Pfalz-KreisEva Schwerdtfeger: Gründerin des EWAplus-Programms geht nach 34 Jahren

Eva Schwerdtfeger: Gründerin des EWAplus-Programms geht nach 34 Jahren

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Abschlussveranstaltung und Preisverleihung beim EWAplus-Programm für nachhaltige gesunde Schulen im Saarpfalz-Kreis

Das Programm EWA (Einsparung von Energie, Wasser und Abfall) wurde 1998 für die Schulen in der Trägerschaft des Saarpfalz-Kreises konzipiert und ist damit Vorreiter für viele Projekte im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz an Schulen. Aufgrund der Weiterentwicklung und Themenvielfalt wurde das Programm in „EWAplus – ein Programm für nachhaltige gesunde Schulen im Saarpfalz-Kreis“ umbenannt. Mehrere hundert Projekte und Maßnahmen, nicht nur in Bereichen wie Energie, Wasser und Abfall, sondern auch in vielen anderen Bereichen wie der gesunden Schulverpflegung, der naturnahen Gestaltung der Außenanlagen oder der nachhaltigen Beschaffung wurden seither umgesetzt und gehören heute größtenteils zum Standard.

Dieses Mal verlief die EWAplus-Preisverleihung etwas anders als gewohnt, nicht zuletzt durch die Coronaregeln und die gekonnte Moderation der Veranstaltung durch Susanne Wachs vom SR und Melanie Streibelt mit der Handpuppe Päckchen, die bereits beim Empfang der Gäste für lockere Stimmung sorgte. Landrat Dr. Theophil Gallo lobte die Leistung der Schulen, die zum Teil bereits über 24 Jahre stetig an der nachhaltigen Ausrichtung ihres Schulkonzeptes arbeiten: „Bei EWAplus sind junge Profis in Sachen Nachhaltigkeit am Werk. Das Projekt ist ein kontinuierlicher Prozess und keine Eintagsfliege aus purem Aktionismus. Es trifft auch das Thema der Partizipation, das in der Biosphäre großgeschrieben wird.“

Er bedankte sich bei Eva Schwerdtfeger, der Gründerin des EWAplus-Programms und Leiterin der Koordinierungsstelle Umwelt und Gesundheit, auf deren Initiative auch andere wegweisende Projekte in diesen Bereichen ins Leben gerufen wurden.

Nun beendet sie nach 34 Jahren ihre Arbeit beim Saarpfalz-Kreis. In ihrer Abschiedsrede ging sie auf die Meilensteine und die Erfolge des Programms ein, die auch bereits im Rahmen einer Masterarbeit bestätigt worden waren. So war das Programm Anstoß und Triebfeder für die Beschäftigung mit den Themen Umwelt-, Gesundheits- und Klimaschutz bzw. später mit dem Thema Nachhaltigkeit an den Schulen. Sie betonte, dass es ihr wichtig war, das Programm gemeinsam mit den Schulen weiterzuentwickeln. Als Motivation spielten neben den Prämiengeldern der Kreissparkasse die Beständigkeit und die Vielfalt von Themen eine wichtige Rolle.

Da die Prämien auch immer für neue Maßnahmen eingesetzt wurden, ergab sich daraus ein regelrechter Dominoeffekt. Die Diplombiologin bedankte sich bei den Schulen und allen Kooperationspartner für die fruchtbare langjährige Zusammenarbeit und rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, nicht nur zu demonstrieren, sondern weiterhin zu handeln.

Die EWAplus-Schulen zeigten an Ständen und mit kleinen Präsentationen einen bunten Strauß von wertvollen Projekten. Für ihre vielfältigen, neuen Projekte erhielten die Schulen Geldprämien und Zertifikate. Von den Schulen, die nur im Jahr 2020 mitgemacht hatten, war die Galileo-Schule Bexbach anwesend. Drei Schulen aus St. Ingbert, das Leibniz-Gymnasium, die Gemeinschaftsschule St. Ingbert-Rohrbach und die Willi-Graf-Schule waren coronabedingt verhindert.

Als langjährige EWAplus-Schulen wurden auch sie noch gewürdigt, weil im vergangenen Jahr keine Prämierungsveranstaltung stattfinden konnte.

„EWA ist für uns seit vielen Jahren sehr wichtig und bildet eine Säule in unserem Schulkonzept. Wir waren 2007 die erste und einzige saarländische Schule, die nach EMAS zertifiziert wurde. Wir haben die grüne Hausnummer. Für unsere Projekte bekamen wir viele Anregungen von EWA und den anderen Schulen“, bedankte sich Gaby Schwartz, Schulleiterin der Galileo-Schule für die langjährige Unterstützung durch die Koordinierungsstelle Umwelt und Gesundheit.

Erst seit 2021 bei EWAplus dabei, hat die Paul-Weber Schule Homburg ein aktives Fairtrade-Team und nahm mit fünf Klassen und 120 Schülerinnen und Schülern an der fairen Stadtrallye in Homburg teil. „Unser Schulkiosk bietet faire und regionale Produkte an. Wir möchten Fairtrade-Schule werden, bewerben uns jetzt als faire Schulklasse“, informierte die Projektlehrerin Tina Kleist.

Die Schülerinnen und Schüler mit Projektlehrerin Anna Uhl von der Gemeinschaftsschule „Neue Sandrennbahn“ berichteten, dass im vergangenen Projektjahr das Thema Papierressourcen im Mittelpunkt der Aktivitäten stand und dass 20 Kilogramm Papier etwa durch das Abbestellen von Katalogen und Wurfsendungen eingespart werden konnten. Außerdem wurden auf dem Schulhof alte Obstsorten gepflanzt und als „Bewegte Schule“ vielfältige Sportangebote vorgehalten.

Das Saarpfalz-Gymnasium, von Anfang an bei EWAplus dabei, beschäftigte sich in einer eigenen AG im zurückliegenden Projektjahr mit dem Dauerbrenner Müll. Die Schülerinnen und Schüler der AG schilderten, wie sie unter Anleitung der Lehrkräfte Pascal Völkle und Jasmin Schneider im Wald Müll gesammelt, einen Zustandsbericht zum Energie- und Wasserverbrauch der Schule gemacht und in den Klassensälen neue Mülltonnen zur Mülltrennung aufgestellt haben.

Zu den Projekten der Gemeinschaftsschule Kirkel-Limbach gehörten neben Schulobst und Schulradeln, dem Sammeln von Tonerkartuschen und Kunststoffstiften der Einsatz von Recyclingpapier. „Mit dem EWA-Preisgeld haben wir Solarzellen angeschafft, im Schulhof wurden Blühpflanzen gesetzt, ein Insektenhaus gebaut und nach den Nistbedürfnissen der Insekten beobachtet. Wir wünschen uns, dass es weitergeht und dass es ein Nachfolgeprogramm geben kann“, erklärte EWAplus-Projektlehrer Alexander Beer und brach eine Lanze für die Weiterführung des EWAplus-Programms.

Auch die Robert-Bosch-Schule war Pionierschule für EWAplus. Projektlehrerin Nina Kern erwähnte zahlreiche Themen: Ernährungsprojekt SchmeXperten, naturnahe Schulhofgestaltung oder eine nachhaltige Schülerfirma. Neu ist ein Hasen- und

Hühnerprojekt, das in das Fach Arbeitslehre einfließt. Timo, einer der betreuenden Schüler, stellte das Schulhühner-Rettungsprojekt vor: Die fast federlosen Hühner werden vom Verein „Rettet das Huhn“ vermittelt und begeistert von den Schülerinnen und Schülern betreut. „So geht Schule auch“, bekräftigte Timo.

Fotos: Dennis Luxemburger, mec Privatinstitut für Wirtschaftsdynamik
Quelle: Pressestelle des Saarpfalz-Kreises

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