Das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken schließt überraschend bereits am kommenden Freitag. Laut dem Saarbrücker Bundestagsabgeordneten der LINKEN, Thomas Lutze, ist dies ein sozialpolitischer Offenbarungseid der Landesregierung. Seit der Ankündigung des Betreibers Kreuznacher Diakonie, das Krankenhaus schließen zu wollen, habe die SPD-Landesregierung keinerlei Initiative unternommen, um den wichtigen Krankenhausstandort zu retten. DIE LINKE hatte vorgeschlagen, das Krankenhaus in den landeseigenen SHG-Klinikverbund einzugliedern, um sowohl die Arbeitsplätze als auch die citynahe Krankenhausversorgung zu sichern.
Auch die FDP bedauert die Schließung des für die Saarbrücker Bürger wichtigen Gesundheitsstandorts. Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP Saar und Fraktionsvorsitzende der FDP im Stadtrat, Dr. Helmut Isringhaus, betont, dass mitten in der Stadt viele sinnvolle Möglichkeiten gegeben hätte, den Gesundheitsstandort zu erhalten. Die Diakonie habe jedoch eine große Chance vertan, an dieser Stelle ein zukunftsfähiges Gesundheitszentrum zu entwickeln. Auch der saarländische Gesundheitsminister Jung (SPD) habe durch seine Passivität zur Schließung dieses und weiterer Krankenhäuser im Saarland beigetragen.
Trotz der Schließung des Evangelischen Krankenhauses sollen ambulante Operationen weiterhin an dem Standort möglich sein. Es gibt einen Mietvertrag zwischen dem ambulanten OP-Zentrum und der Kreuznacher Diakonie. Am Freitag sollen weitere Details bekanntgegeben werden. Laut SR sind jedoch viele Angestellte bereits krank, haben Urlaub genommen oder haben einen neuen Arbeitgeber gefunden. Das Sozialministerium hat die Schließung des Evangelischen Krankenhauses in Saarbrücken für diesen Freitag bekannt gegeben. Große Teile der Klinik seien bereits ausgeräumt, so heißt es.
