Mit einem 1:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden erreicht die SV Elversberg den Höhepunkt ihres Vereinsgeschichte und steigt in die 2. Bundesliga auf. Im letzten Heimspiel vor 7253 Zuschauern trafen Marcel Correia für die Gastgeber und Iredale für die Hessen, die nun auf einen Ausrutscher von Dresden und Saarbrücken rechnen müssen, um es Elversberg gleichzutun.
Der frisch gekürte Trainer der Saison, Horst Steffen, schickte folgende Elf auf den Platz:
Kristof – Fellhauer, Sickinger, Correia, Neubauer – Jacobsen, Sahin, Feil, Rochelt – Woltemade, Schnellbacher
Steffens Gegenüber, Markus Kauczinsky, hatte überraschenderweise den ehemaligen Saarbrücker Kianz Froese Hollerbach vorgezogen. Das Spiel begann flott. Schnellbacher hatte bereits nach drei Minuten die Chance zur Führung, doch sein Kopfball nach Flanke von Fellhauer verfehlte knapp sein Ziel. In der 16. Minute gab es dann tatsächlich einen ersten Torschrei aus den Mündern der Elversberg-Fans, doch der verstummte jäh mit der Pfeife des Schiedsrichters: Abseits.
Wehen verstärkte seine Offensivbemühungen um die 20. Minute herum. Kianz Froese schaffte es mit seinem Schuss jedoch nicht, Kristof in Verlegenheit zu bringen. Je länger das Spiel dauerte, umso besser kamen die Gastgeber ins Spiel. In der 35. und der 37. Minute fehlte nicht viel zur Führung. In der 41. Minute spielte Woltemade den davon eilenden Schnellbacher frei, Rheintaler brachte ihn knapp vor Strafraum unsanft zu Fall – Rote Karte für den Wehener Abwehrhünen und Freistoß für Elversberg, der allerdings nichts einbrachte. Es blieb beim 0:0 zur Pause.
Wiesbaden wechselte erst einmal nicht, zog dafür Mockenhaupt zurück und formierte die Abwehr zu einer Viererkette um. Schon früh zeichnete sich ab, dass Elversberg nun das Spiel entscheiden wollte. Und so kam es auch: In der 52. Minute köpfte Marcel Correia das Leder nach einer Ecke unhaltbar für Stritzel ins Netz. Die Ursapharm-Arena bebte!
Markus Kauczinski wechselte aus, brachte Carstens, Jacobsen und Hollerbach für Wurtz, Kempe und Froese. In der 64. Minute hätte diese Maßnahme beinahe gefruchtet, doch Prtajin brachte den Ball von Hollerbach nicht im Kasten von Kristof unter. In der 78. Minute legten die Wiesbadener abermals nach, brachten Iredale für Fechner. Doch brenzlig wurde es eine Minute später auf der anderen Seite, als Rochelt allein aufs Tor von Stritzel zulief und das Leder an die Latte knallte.
Im Gegenzug erzielten die Wiesbadener den Ausgleich. Hollerbach setzte sich auf links durch, brachte den Ball in die Mitte, wo Iredale schneller reagierte als Sickinger. 1:1. Kurz darauf hatten die hart kämpfenden Wiesbadener die Chance auf die Führung. Doch die Abwehr der SV Elversberg hielt dem Ansturm stand. Steffen brachte noch Koffi und Dürholtz für Schnellbacher und Sahin. Als nach 95 Minuten der Schlusspfiff erklang, gab es kein Halten mehr im Stadion an der Kaiserlinde.
Fazit: Auch wenn das Saisonfinale in der Ursapharm-Arena keinen kolossalen Sieg brachte, herrschte nach dem sicheren Aufstieg in die 2. Liga eine Riesenfreude. Zu recht, denn was der Verein im Gesamten in der Saison 22/23 geleistet hat, ist phänomenal. Auch deshalb, weil von vorne herein versucht wurde, den Erfolg mit sehenswertem Angriffsfußball zu suchen. Agieren, statt reagieren. Es gibt nicht viele Mannschaften, die eine derartige Philosophie vertreten, wie Hamburgs Trainer Tim Walter letztens in einem Interview bemerkte. In der 2. Bundesliga fand er außer seinem HSV nur noch den SC Paderborn und den 1. FC Magdeburg. Nun wird die SV Elversberg die Liga bereichern und im Saarland darf man sich auf tolle Begegnungen mit großen Vereinen freuen.