Die Familien-Partei zeigt sich über die jüngsten, öffentlichen Stellungnahmen der Verwaltung zum City-Management verwundert. Wer das City-Commitment von Handel und Gewerbe ernst nehme und wie Verwaltungsspitze und Wirtschaftsförderung doch begrüßt habe, der komme an einem City-Management nicht vorbei, so Roland Körner Fraktionsvorsitzender der Familien-Partei.
Ein City-Management sei ein anerkanntes Instrument der Wirtschaftsförderung einer Kommune und wirke ergänzend zur Gesamt-Zielsetzung einer Kommune, im Teilbereich City allerdings deutlich intensiviert und fokussiert. Ein City-Management grenze sich deutlich von einem Stadtmarketing ab. Insbesondere die kommunikative Komponente des City-Managers als Kümmerer sei für St. Ingbert wichtig. Die Familien-Partei bedauere daher die reflexartige, von Verlustängsten geprägte Antwort der Verwaltungsspitze. Die Partei erinnert, es bedürfe eines Dreiklangs von Handel, Politik und Verwaltung. Das Motto: „das haben wir schon immer so gemacht und mehr geht nicht“ werde der St. Ingberter Kaufmannschaft und Kundschaft nicht gerecht. Kaum ein St. Ingberter werde den Branchen-Mix der Stadt auch nur annähernd als optimal bezeichnen. Insofern dürfe die Frage erlaubt sein, ob nicht neue Wege zu besseren Ergebnissen führen, so Roland Düpre, wirtschaftspolitischer Sprecher der Familien-Partei. Es sei kein Zweifel, ein strategisch denkender Gestalter der Innenstadt mit PR-Knowhow fehle.
„Steter Tropfen höhlt den Stein“, ergänzt Roland Körner. Gerade weil ein City-Manager im Bereich fremden Eigentums viel kommunizieren und sensibilisieren müsse, könne der Blick zur innerstädtischen Entwicklung nicht kurzfristig sein, sondern müsse in einem längerfristigen Plan verfolgt werden, wie eben 2030. Es brauche ein heutiges Zutrauen aller Marktteilnehmer in eine klare Vorstellung wie eine Innenstadt perspektivisch entwickelt sein werde; dazu zählen breite Grundversorgung und optimierter Branchen-Mix, einheitliches Auftreten, einheitliche Service-Standards, gehobene Aufenthalts-Qualität. „Wow, es ist toll in St. Ingbert einzukaufen“ müsse zur Maxime werden.
Aber auch kurzfristig gelte es zu handeln. Noch gebe es die Chance Amazon & Co den Kampf anzusagen. Dazu müssten aber alle Waren des St. Ingberter Einzelhandels schnellstmöglich auf einer Plattform im Internet einsehbar sein und auf Verfügbarkeit prüfbar sein. Für die Kunden muss es um die Frage gehen: Selbstabholung oder Vorbeibringen lassen. Derartige Online-Umsätze und Zusatz-Services stärkten im Wettbewerb mit dem Internet die Innenstadt.