Beim FC 08 Homburg gab es zu Beginn der Woche es eine wichtige personelle Veränderung: Der sportliche Leiter Dieter Gerstung wurde freigestellt. Diese Entscheidung fiel nach einer Phase sportlicher Rückschläge und interner Unstimmigkeiten. Die Vereinsführung begründete die Trennung unter anderem mit zwischenmenschlichen Differenzen sowie einer fehlenden positiven Entwicklung innerhalb der Mannschaft.
Auf der Pressekonferenz zur bevorstehenden Regionalliga-Partie gegen den FC Gießen äußerte sich Vereinspräsident Hans Gassert ausführlich zur Entscheidung. „Nach sorgfältiger Abwägung aller Beteiligten haben wir uns entschieden, das Arbeitsverhältnis mit Dieter Gerstung nicht über die Probezeit hinaus fortzusetzen. Die Art und Weise, wie er im Verein vorgegangen ist, hat uns letztlich dazu bewogen, diesen Schritt zu gehen. Am wichtigsten war das Zwischenmenschliche“, erklärte Gassert.
Weiterhin betonte der Präsident, dass die Mannschaft zunehmend verunsichert gewesen sei. „Es gab oft nur Schwarz oder Weiß – und in den letzten Wochen leider mehr Schwarz. Viele, die ehrenamtlich seit Jahren für den Verein arbeiten, wussten nicht mehr, ob ihr Einsatz noch geschätzt wird. Das alles hat zur Entscheidung beigetragen.“
Ein weiterer Aspekt, den Gassert anführte, war die sportliche Entwicklung. „Seit dem 1. Oktober, also seit Dieter Gerstung hier war, ging es kontinuierlich bergab. Wir waren zu diesem Zeitpunkt Tabellenvierter mit 19 Punkten, nur zwei Punkte hinter Offenbach. Seither ist es nach unten gegangen.“ Gleichzeitig betonte Gassert jedoch, dass dies nicht allein auf Gerstung zurückzuführen sei.
Die Entlassung sorgte für Unruhe in der Fanszene des FCH. Neben Diskussionen in sozialen Netzwerken kam es sogar zu Plakataktionen gegen Sportvorstand Michael Koch in der Stadt. Gassert berichtete, dass es am Vorabend der Pressekonferenz ein Gespräch mit einigen Fans gegeben habe, um die Hintergründe der Entscheidung zu erläutern und um Unterstützung für die Mannschaft in den verbleibenden Saisonspielen zu werben.
Die Suche nach einem Nachfolger für Gerstung hat bereits begonnen. Laut Gassert sind rund 30 Bewerbungen eingegangen. Eine schnelle Entscheidung sei jedoch nicht zu erwarten, da die Mannschaft sich zunächst auf den Klassenerhalt und den Saarlandpokal konzentrieren müsse.
Trainer Roland Seitz, der bereits in der Vergangenheit in Elversberg eine Doppelfunktion innehatte, könnte übergangsweise eine größere Rolle übernehmen. Er äußerte sich verhalten zu der Trennung von Gerstung, mit dem er in Freiberg lange zusammengearbeitet hatte. „Wir müssen jetzt professionell mit der Situation umgehen und uns auf das Sportliche konzentrieren“, so Seitz.
Ungeachtet der Turbulenzen richtet sich der Fokus beim FC Homburg nun auf das anstehende Spiel gegen den FC Gießen. Mittelfeldspieler Maximilian Jansen betonte, dass die Mannschaft sich bewusst sei, in welch schwieriger Lage sie sich befinde: „Unser Ziel ist es, die drei Punkte zu holen und über 90 Minuten eine konstante Leistung abzurufen.“
Trainer Seitz ergänzte, dass der Gegner, der sich im Abstiegskampf befinde, eine kampfstarke Mannschaft sei. Es komme darauf an, die eigenen Stärken über die gesamte Spielzeit durchzuziehen und nicht wie zuletzt Führungen aus der Hand zu geben. Personell muss der FCH dabei auf einige verletzte Spieler verzichten, unter anderem auf die beiden Torhüter Tom Kretzschmar und Ian Werner.
Trotz der Unruhe um die Personalentscheidung setzt der FC Homburg nun alles daran, sportlich wieder in die Spur zu finden. „Jetzt gibt es keine Ausreden mehr“, stellte Gassert klar. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob dieser Schritt die erhoffte Wirkung zeigt.
