Noch vor ein paar Wochen schien es so, als sei der FC Hertha Wiesbach ein für den 1. FC Saarbrücken unbesiegbarer Gegner, hatten sie doch den höherklassigen FCS zuhause im Sportfeld mit 1:0 geschlagen. Nicht zu vergessen die vorangegangenen Pokalniederlagen im Eppelborner Ortsteil unter Kilic und Götz, die teilweise von deftigen Ausschreitungen begleitet wurden.
Nicht so an diesem Abend. Die Fans ließen wie gegen Worms bereits Schmähgesänge Richtung Homburg ertönen und die Mannschaft war ganz offensichtlich sehr gut auf den Angstgegner eingestellt. Mit einem 4-1-4-1-System wollte das Trainerteam zunächst einmal die Defense stärken. Das Team startete mit Cymer im Tor, in der Abwehr standen Oschkenat und Kessel in der Innenverteidigung, Fassnacht auf links und Wenninger auf rechts. Davor agierte wie in Offenbach Nino Miotke als einziger 6er. Das Mittelfeld besetzten Jurcher, Holz Quirin und Obernosterer, während vorne Sebastian Jacob auf Torejagd gehen sollte.
Die erste Halbzeit zeigte zunächst ein leichtes spielerisches Übergewicht der Saarbrücker, die allerdings nicht den Ballbesitz-Fußball boten, den man hätte erwarten können. Die Wiesbacher kämpften mit viel Elan um jeden Ball, so dass nur selten Raum für schöne Kombinationen entstand. Viel ging bei den Saarbrückern über links, wo Fassnacht und Obernosterer oft in Kombination mit Quirin nach vorne spielten. Markus Obernosterer hatte denn auch nach einer guten Viertelstunde die erste Möglichkeit, doch Wamsbach war auf der Hut. Die Führung für den 1. FC Saarbrücken folgte in der 27. Minute als Lukas Quirin sich auf links freilaufen konnte und einen brillanten Pass von Jacob zum ungehinderten 0:1 verwerten konnte.
Die zweite Halbzeit begann mit einem Tor der Blau-schwarzen. Sebastian Jacob nutzte in der 47. Minute ein Getümmel vor dem Tor der Wiesbacher zum zweiten Treffer des FCS. Danach gaben die Gastgeber noch einmal Gas und mühten sich, die Saarbrücker unter Druck zu setzen. Doch deren Abwehr stand sicher. Gelegentliche Angriffe der Gäste sorgten indes für Gefahr für die Wiesbacher, wo heute übrigens Kilian Staroscik in der Innenverteidigung spielte. Nach einem Foul im Sechszehnmeterraum zeigte der gute Schiedsrichter Dennemärker auf den Punkt. Oliver Oschkenat griff sich das Leder und verwandelte in der 60. Minute unhaltbar für den unglücklichen Julian Wamsbach, der sich in der 73. Minute noch den Ball von Obernosterer abluchsen ließ und zusehen musste, wie dieser zum 4:0 einschob.
Bemerkenswert war an diesem Abend noch das Debut von Fatih Köksal, der in der letzten halben Stunde ins defensive Mittelfeld eingewechselt wurde und eine engagierte Partie bot.
Fazit: Dirk Lottner äußerte sich nach dem Spiel zufrieden mit dem Auftreten seiner Mannschaft. Das ist nachvollziehbar, denn an diesem Abend kamen vor allem diejenigen Spieler zum Zug, die sonst nur wenig Spielzeit erhalten. Und diese wollten durchaus zeigen, dass der Trainer auf sie zählen kann. So kam es zu einem nie gefährdeten 4:0 Sieg, der dokumentierte, dass der FCS auch in diesem Jahr im Pokal nichts anbrennen lassen möchte. In Homburg wird natürlich ein völlig anderes Team auflaufen. Dennoch dürfte der Sieg die gute Stimmung weiter anheben.
Sehen Sie hier unsere Videointerviews mit Dirk Lottner und Lukas Quirin: