Im Vorfeld des Spiels schienen die Karten klar verteilt: Der große Aufstiegsfavorit 1. FC Saarbrücken trifft auf den mit minus 9 Punkten belasteten Verein aus Hessen, der lediglich zwei neue Spieler von auswärts hinzunehmen konnte. Doch dass die Kasseler alles andere als Fallobst sind, das konnte der SV Waldhof Mannheim schon im ersten Saisonspiel vor einer Woche merken. Sie verloren nämlich 2:1 bei den Nordhessen.
Heute begann aber ein völlig anderes Spiel. Die Saarbrücker kamen mit zwei Startveränderungen im Vergleich zum Match in Elversberg auf den Platz: Holz ersetzte Zellner im defensiven Mittelfeld und Martin Dausch agierte für Markus Obernosterer hinter den Spitzen. Und Dausch legte los wie die Feuerwehr. Den Kasseler Abwehrspielern muss der Atem stehen geblieben sein, so überwältigend agierten die Saarbrücker Offensivkräfte in den ersten Minuten. Und sie setzten ihre Überlegenheit in Tore um: 9. Minute ballerte Behrens nach schönem Zuspiel von Zeitz zum 1:0 in die Maschen, 5 Minuten später durfte der immer agile Patrick Schmidt einnetzen. Nach 23 Minuten stand es schließlich 3:0 als erneut Behrens eine Flanke von Jänicke mit einem Flugkopf im Tor der Kasseler unterbrachte. Kurz darauf wechselten die Gäste aus: Künzel kam für Albrecht – und die Partie verlief ausgeglichener, wenngleich die Saarbrücker das Heft in der Hand behielten.
In der Pause müssen sich die Saarbrücker Spieler gedacht haben: Diese Nummer ist gelaufen und so kamen sie weit weniger druckvoll aus der Kabine zurück. Kassel wechselte noch zweimal aus und wurde von Minute zu Minute stärker. Folglich trafen die Kasseler in der 61. Minute zum 3:1. Kein Beinbruch. Die Saarbrücker verloren jedoch weiterhin den Faden und fanden nur noch ganz selten den Weg zum Kasseler Tor. Eine letzte Möglichkeit vergab Studtrucker, der für Behrens hereingekommen war in der 84. Minute. Er blieb beim Lauf auf das Tor der Hessen mit dem Fuß hängen und konnte nicht mehr weiter spielen. Die Diagnose steht noch aus, aber es hat nicht gut ausgesehen für den jungen Westfalen. Zwei Minuten vor Ende streife ein Schuss der Gäste noch einmal die Latte des Saarbrücker Gehäuses. Danach pfiff der Schiedsrichter die Partie auch ab.
Fazit: Noch mal gut gegangenen! Die Saarbrücker waren stark gestartet. Insbesondere der Einsatz von Martin Dausch hatte die Kasseler Abwehr überfordert und die beiden Toptorjäger Behrens und Schmidt jagten jeden Ball hinterher. Ehrliche Arbeit wurde da geleistet – in der ersten Halbzeit. Nach der Pause war kaum mehr Siegeswille zu spüren. Ergebnisverwaltung hieß das Motto – und gegen Ende hin hätte es noch einmal knapp werden können, doch Gott sei dank gibt es in diesem Jahr ja eine Abwehr beim FCS. Wie auch immer: Gegen Union Berlin wird eine Leistung wie im zweiten Abschnitt nicht reichen. Erfreulicherweise haben die Blauschwarzen in der ersten Halbzeit gezeigt, dass sie eine absolute Topmannschaft in dieser Liga haben. Freuen wir uns also auf die nächste Woche und das DFB-Pokal-Spiel gegen die Eisernen.
1.FC Saarbrücken: Batz – Krause, Kehl-Gómez, Oschkenat – Jänicke, Holz, Zeitz, Müller – Dausch – Schmidt, Behrens
KSV Hessen Kassel: Hartmann – Schmik, Albrecht , Evljuskin, Rakk – Brill – Merle , Bravo Sanchez , Korb – Schmeer, Szimayer
Tore:
1:0 Behrens (9. Minute)
2:0 Schmidt (14. Minute)
3:0 Behrens (23. Minute)
3:1 Schmik (61. Minute)
Zuschauer: 3013
Interview mit Ivan Sachanenko und Pressekonferenz nach dem Spiel: