Der 1. FC Saarbrücken hat sich im Verfolgerduell der 3. Liga gegen den SV Wehen Wiesbaden mit 3:1 durchgesetzt und damit wichtige Punkte im Kampf um die Spitzenplätze gesammelt. Vor 12.500 Zuschauern im Ludwigsparkstadion legte die Mannschaft von Trainer Rüdiger Ziehl einen überzeugenden Auftritt hin. Überschattet wurde der Sieg jedoch von der schweren Verletzung von Amine Naifi, der in diesem Jahr nicht mehr spielen wird, wie Ziehl im Interview mit magenta.tv bestätigte.
Nach verhaltenem Anfang erhöhten die Hausherren im letzten Drittel der ersten Halbzeit merklich das Tempo. In der 42. Minute wurde Amine Naifi zum Schlüsselspieler: Nach einem Ballgewinn von Rizzuto leitete Sontheimer das Spielgerät schnell weiter und schlug eine präzise Flanke auf den durchstartenden Franzosen. Der Stürmer nahm den Ball geschickt mit, setzte sich gegen die Abwehr durch und schob nervenstark flach an Wiesbadens Torhüter Stritzel vorbei ins Netz. Der Treffer zum 1:0 war verdient, da Saarbrücken in dieser Phase das Spiel dominierte und Druck aufbaute.
Nach dem Seitenwechsel legte der 1. FC Saarbrücken furios los. In der 48. Minute konnte Kai Brünker die Führung ausbauen. Ein Einwurf von Neudecker landete zunächst im Rückraum bei Rizzuto, dessen Schussversuch jedoch von Naifi geblockt wurde. Der abgefälschte Ball prallte direkt vor die Füße von Brünker, der schnell reagierte und aus gut 20 Metern flach ins linke Eck zum 2:0 abschloss. Der Treffer war das Ergebnis einer konzentrierten Offensivaktion, bei der die Saarbrücker gedankenschneller agierten als die Abwehr der Gäste.
In der 64. Minute gelang Wehen Wiesbaden der Anschlusstreffer. Nach einem ungenauen Rückpass von Becker konnten die Gäste den Ball abfangen und starteten einen schnellen Gegenangriff. Bätzner bediente Fatih Kaya, der frei vor Torhüter Menzel auftauchte. Obwohl Menzel noch die Hand am Ball hatte, rollte der Schuss von Kaya über die Linie zum 2:1. Es war ein Moment der Unachtsamkeit in der Saarbrücker Defensive, der Wiesbaden kurzzeitig zurück ins Spiel brachte.
Saarbrücken stellte auf Fünferkette um, ließ sich aber vom Anschlusstreffer jedoch nicht verunsichern und blieb offensiv gefährlich. In der 87. Minute kam es im Strafraum zu einer entscheidenden Szene: Der eingewechselte Julian Günther-Schmidt setzte sich im Zweikampf gegen Janitzek durch, der ihn dabei am Fuß traf. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Patrick Schmidt übernahm die Verantwortung und schoss den Strafstoß flach ins linke Eck – Torhüter Stritzel war in die falsche Richtung unterwegs. Der Treffer zum 3:1 besiegelte den verdienten Heimsieg des FCS.
Fazit: Mit dem 3:1-Sieg festigt der 1. FC Saarbrücken seinen Platz in der Spitzengruppe der 3. Liga und bleibt auf Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen. Endlich konnte das Ziehl-Team zuhause auch spielerisch einmal richtig überzeugen, wenn auch auf die obligatorische Verhaltenheitsphase zu Beginn des Spieles nicht ganz verzichtet wurde. Der Auftritt der Mannschaft übertrug sich schnell auf die mehr als 12.000 Zuschauer im Park und so konnten sie Blauschwarzen ein regelrechtes Fußballfest feiern.
Völlig unbeschwert dürfte die Freude bei vielen jedoch nicht gewesen sein. Die schwere Verletzung von Amine Naifi überschattete den Erfolg der Saarbrücker. Auch Patrick Schmidt und Philip Fahrner trugen gegen Wehen Blessuren davon. Es bleibt zu hoffen, dass sie sich in der Länderspielpause regenerieren können, damit sie am 23. November in Dresden wieder an die heutige Leistung anschließen können.
Fotogalerie von Catharina Kuhn:
Optimismus trotz Verletzung: Bjarne Thoelke über seine Aufstiegshoffnungen mit dem 1. FC Saarbrücken
In einem Interview äußerte sich Innenverteidiger Bjarne Thoelke zu seinen Aufstiegshoffnungen mit dem 1. FC Saarbrücken. Der 31-Jährige, der aufgrund einer Verletzung aktuell pausieren muss, blickte dabei optimistisch in die Zukunft des Vereins.
„Ich bin jetzt seit vier Jahren hier in Saarbrücken, und jedes Jahr haben wir über den Aufstieg gesprochen. Wir waren schon einige Male wirklich knapp davor“, erklärte Thoelke. Er betonte, wie sehr ihn der Gedanke reizt, diesen Erfolg in seiner Karriere mitzunehmen: „So einen Aufstieg mitzuerleben, vor allem nach dem Jahr, in dem wir es fast geschafft hätten, wäre unglaublich. Man spürt hier in Saarbrücken, was das für die Stadt und die Fans bedeuten würde.“
Thoelke zeigte sich überzeugt, dass bei einem Aufstieg eine wahre „Eskalation“ im positiven Sinne folgen würde. „Ich stelle mir vor, dass es hier monatelang Feiertage geben wird. Die DFB-Pokalspiele haben bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf gegeben, was hier los sein kann. Wenn es tatsächlich zum Aufstieg kommt, werden wir wahrscheinlich ewig mit der Mannschaft feiern – und sicherlich auch viele Fans dabei haben“, so der Verteidiger.
Auf die aktuelle Saison angesprochen, hob Thoelke die besondere Charakterstärke des Teams hervor: „In den letzten Jahren haben wir immer wieder gezeigt, dass wir Rückschläge überwinden können. Auch wenn es mal schlechter läuft, kämpfen wir uns zurück. Das zeichnet uns als Mannschaft aus, vor allem im Zusammenspiel mit unseren Fans.“ Für den ersehnten Erfolg in der 3. Liga, so Thoelke weiter, sei jedoch auch ein Quäntchen Glück entscheidend: „Man braucht einfach dieses kleine Spielglück, das am Ende den Unterschied macht.“