Gestern abend rief Andreas Schwinn, Geschäftsführer des Saarländischen Fußballverbands den Vorsitzenden der DJK Bildstock, Heinz Eigner an. Soeben war das Gutachten des vom SFV beauftragten Rechtsanwalts eingetroffen, das als Grundlage für einen Beschluss des Präsidiums des Verbandes herangezogen werden sollte. Der Daumen ging nach unten: Im Falle einer Übernahme der ersten Mannschaft der DJK Bildstock ginge das Spielrecht nicht an den 1. FC Saarbrücken, so die Rechtsauffassung des Düsseldorfer Sportrechtlers Dr. Paul Lambertz. Eine groteske Situation. Nicht nur, weil selbst der Jurist des SFV, Joachim Schmieden, zu der Auffassung gekommen ist, dass man die Vorgehensweise von DJK Bildstock und 1. FC Saarbrücken nicht beanstanden könne, sondern auch deshalb, weil der Fall zwar nicht in den Statuten des SFV geregelt ist, es aber einen Präzedenzfall gab.
Wie uns der 1. Vorsitzende des 1. FC Saarbrücken heute mitteilte, wollen die Saarbrücker dennoch keine Rechtsmittel gegen das Gutachten bzw, den zu erwartenden Beschluss des SFV-Präsidiums einlegen. „Wir werden in der nächsten Saison keine U23 melden.“ sagte Alt unmissverständlich. Damit ist auch klar, dass die DJK Bildstock ihr Spielrecht nicht veräußern kann. Heinz Eigner, der 1. Vorsitzende, sagte uns: „Dann werden wir in der kommenden Saison in der Kreisliga antreten. Die erste Mannschaft, die gegenwärtig noch in der Saarlandliga spielt, ist für uns wirtschaftlich nicht zu halten.“ Deshalb wird die zweite Mannschaft, die in der Bezirksliga auf dem letzten Platz steht, künftig die einzige Herrenmannschaft sein. Er verwies darauf, dass die Entscheidung, die erste Mannschaft abzumelden, zwangsläufig gekommen wäre. „Die Liga ist für einen Verein wie uns einfach nicht bezahlbar., das hat auch nichts mit der Nachforderung vom Finanzamt zu tun.“ Um in der Saarlandliga finanziell überleben zu können brauche man einen starken Sponsor, denn die Kosten beliefen sich auf wenigstens 100.000 Euro pro Saison. Eine Summe, die für DJK Bildstock einfach nicht zu stemmen sei.
Wie geht es nun weiter?
Beim 1. FC Saarbrücken herrscht natürlich Frust. Jörg Alt war merklich niedergeschmettert. Aber klar ist: Das Thema U23 ist noch nicht durch. Wie und wann man diese nun an den Start bringen will, darüber habe man sich noch nicht ausgetauscht. In der Führungsetage der Saarbrücker waren offensichtlich alle Beteiligten der Ansicht gewesen, dass die Sachlage klar für den FCS-DJK-Deal spreche. Einen Plan B gab es offensichtlich nicht.
Allem Unken zum Trotz wird die DJK Bildstock übrigens nicht komplett abmelden müssen: „Wir haben mit dem Finanzamt eine Regelung getroffen: Es wird keine Abteilung geschlossen.“ erklärte uns Heinz Eigner am Telefon.