„Saar-brü-cken!“-„Saar-brü-cken!“-„Saar-brü-cken!“ schallte es aus den beiden Kurven des wunderbaren Marcel-Picot-Stadiums in Tomblaine. Die Anhänger beider Seiten feierten eine mittlerweile 22 Jahre bestehende Fanfreundschaft, die im Fußball sicherlich außergewöhnlich ist. Denn einerseits widersprechen sich die Vereinsfarben in krassester Weise (rot-weiß dürfte im Saarland in der Regel mit einem bestimmten Verein verbunden werden) und zum anderen liegen die beiden Vereine in verschiedenen Staaten, in denen völlig verschiedenen Sprache gesprochen werden. Dennoch prangte ein Banner mit der Aufschrift „Une Fraternité eternelle“ – eine ewige Bruderschaft – vor den Anhängern des AS Nancy Lorraine, die übrigens auch bei dem Schlachtruf „Scheiß Kaiserslautern!“, allerdings mit witzigem Akzent, mitbrüllten. Also: Von Fanseite war die Veranstaltung ein voller Erfolg.
Lukas Kwasniok schickte erwartungsgemäß eine andere erste Elf als beim Spiel in der vergangenen Woche gegen den FSV Frankfurt aufs Feld:
Das 4-3-3 hatte gegen Frankfurt für tolle Offensivaktionen gesorgt, von denen insbesondere Sebastian Jacob profitiert hatte. In der Vorwärtsbewegung hat das System also viele Vorteile.
Das zeigte sich zunächst auch zu Beginn des Spiels gegen den ASNL, als die Saarländer etwas besser starteten. Der Ball lief und nach 5 Minuten musste sich Heimkeeper Valette schon ganz schön strecken, als Markus Mendler einen Freistoß gefährlich ins rechte untere Ecke zirkelte. Vier Minuten später stand es 1:0. Was war passiert? Der starke linke Mittelfeldspieler der Lothringer, Latouchent, erkämpfte sich den Ball als sich der 1. FC Saarbrücken in der Vorwärtsbewegung befand. Der bediente den durchlaufenden Triboulet, welcher ungehindert in den Strafraum des FCS eindrang und Daniel Batz tunnelte.
Nach dem Gegentor gewannen die Hausherren mehr und mehr Spielanteile. Die Saarbrücker schafften es nicht, sich gegen die körperlich auch sehr robusten Zweitligisten durchzusetzen. Umso überraschender fiel der Ausgleich in der 37. Minute. Sebastian Bösel schickte Nicklas Shipnoski wunderbar steil, der fast bis zur Grundlinie durchlief und haarscharf in den Rückraum passte von wo aus der heranstürmende Markus Mendler humorlos durch die Beine von Valette verwandelte. Top!
Leider führte der Ausgleich nicht zu mehr Spielanteilen des 1. FC Saarbrücken. Die insgesamt frischer wirkenden Franzosen, die in der Vorbereitung auch deutlich weiter vorangeschritten sind als der FCS, nutzten in der 45. Minute einen erneuten Ballverlust im rechten Mittelfeld der Gäste, spielten schnell in die Spitze, wo Ousmane Cissokho kurzen Prozess machte. 2:1 zur Halbzeit.
Wie gewohnt, wurde in Halbzeit fast das gesamte Team ausgewechselt. Lediglich Batz, Uaferro, Barylla und Jacob blieben zunächst noch auf dem Platz.
Nach dem Seitenwechsel verflachte das Spiel zusehends. Die Hitze zollte Tribut. Nach 60 Minuten ersetzte Lukas Kwasniok Köhl für Jacob und Bulic für Uaferro. Nancy ließ den Ball rollen, zwingende Chancen ergaben sich aber keine mehr.
Fazit: Ein guter Test gegen einen wirklich starken Gegner, der in der gezeigten Verfassung sicherlich auch in der 2. Bundesliga gut mithalten könnte. Soweit sind die Saarbrücker noch nicht. Das war aber auch nicht zu erwarten. Dennoch zeigte beispielsweise das Tor zum Ausgleich, das sich die Fans auf einen spielstarken FCS freuen dürfen, wenn die Vorbereitung absolviert ist.
Sehen Sie hier unsere Fotoauswahl vom Spiel des 1. FC Saarbrücken in Nancy:
200808 AS Nancy Lorraine - 1. FC Saarbrücken
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