Am morgigen Samstag um 14 Uhr empfängt der 1. FC Saarbrücken den VfL Osnabrück im heimischen Ludwigsparkstadion. Auf dem Papier mag es die Partie des Tabellendritten gegen den Dreizehnten der 3. Liga sein, doch die Tabellenplatzierung täuscht über die Brisanz des Aufeinandertreffens hinweg. Denn die Gäste aus Niedersachsen reisen mit breiter Brust an die Saar: Seit Marco Antwerpen das Traineramt übernommen hat, zeigt die Formkurve des VfL steil nach oben.
In der Pressekonferenz des FCS unterstrich Trainer Rüdiger Ziehl die Schwere der Aufgabe: „Wir erwarten die beste Rückrunden-Mannschaft bei uns.“ Tatsächlich holte Osnabrück seit dem 17. Spieltag 27 Punkte aus 13 Spielen – eine bemerkenswerte Bilanz, die sie trotz der noch prekären Tabellenlage wieder zurück in den bereits verloren geglaubten Kampf um den Klassenerhalt geführt hat. Ziehl warnte vor der Flexibilität der Gäste: „Es geht also darum, die direkten Duelle zu gewinnen, unabhängig vom System.“
Auch personell kann der FCS nahezu aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Dominik Becker, der mit muskulären Problemen ausfällt, stehen alle Spieler zur Verfügung. Die Rückkehr von Calogero Rizzuto und Sebastian Vasiliadis in die Startelf dürfte helfen. „Er ist zu hundert Prozent einsatzfähig“, bestätigte Ziehl im Hinblick auf Vasiliadis.
In der Offensive setzt Saarbrücken auf mehr Kreativität als zuletzt beim torlosen Remis gegen Hansa Rostock. Ziehl kündigte eine mutigere Spielweise an: „Wir müssen in den gefährlichen Zonen präsent sein, mehr Ballbesitzphasen erzeugen und Chancen kreieren.“ Dabei könnte der weiterhin treffsicherste Stürmer der Blau-schwarzen, Kai Brünker, wieder eine Rolle spielen, nachdem er sich bereits seit zwei Wochen wieder im Mannschaftstraining befindet und in Rostock bereits auf der Bank platznehmen durfte.
Auf Seiten der Gäste zeigt sich Trainer Marco Antwerpen optimistisch, aber realistisch: „Wir müssen mit Ballbesitz besser werden, gerade auswärts. Wir wollen mutig spielen und das Spiel aktiv mitgestalten.“ Der jüngste 1:0-Sieg gegen 1860 München sieht der VfL-Coach als Bestätigung für die positive Entwicklung seiner Mannschaft, mahnt jedoch zur Stabilität.
Beide Teams starten in die vielleicht entscheidende (englische) Woche. Während der FCS im Aufstiegskampf zuletzt verlorenen Boden gutmachen will, geht es für Osnabrück um jeden Punkt gegen den Abstieg. Dass der FCS vor heimischem Publikum spielt, wertet Ziehl als klaren Vorteil.
Wir gehen von folgender Startelf aus:
Menzel – Fahrner, Sonnenberg, Bichsel, Rizzuto – Sontheimer – Vasiliadis, Krahn – Multhaup, Feiertag, Rabihic
Die Partie ist vom DFB als Sicherheitsspiel eingestuft. Die Camphauser Straße wird ab 12 Uhr gesperrt, ein Shuttlebus-Service ab dem Saarbrücker Busbahnhof steht bereit.
