Es herrschten optimale Fußballbedingungen in Völklingen. Und entsprechend starteten die Blau-Schwarzen: In der 2. Minute passte Eisele aus dem Zentrum auf den kurz vor dem Sechzehner startenden Markus Mendler, der auf rechts fast bis zur Grundlinie lief und dann ins lange Eck abzog: 1:0 für Saarbrücken!
Doch leider hielt die Führung nur ganze 7 Minuten bis der Top-Torjäger der Mainzer, Kalle Lappe, eine weite Flanke in den Saarbrücker Strafraum mustergültig und völlig unbedrängt mit dem Kopf ins Tor drückte. Plötzlich war der Anfangsschwung vergessen und die unerklärliche Ängstlichkeit im Saarbrücker Spiel, die sich immer wieder zeigte, machte sich breit. Anstatt geordnet nach vorne zu spielen, überließ der amtierende Meister den Gästen den Ball. Zählbares konnte die Mainzer jedoch aus ihrer Feldüberlegenheit nicht herausholen. Einzig Markus Mendler, der heute über rechts kam, sorgte für Gefahr vor dem Mainzer Tor. Die erneute Führung für den 1. FC Saarbrücken erzielte Marco Kehl-Gomez, der nach einem Eckstoß die Verwirrung in der Mainzer Abwehr nutzte und in der 44. minute mit einem strammen Schuss aus halbrechter Position zum Halbzeitstand von 2:1 traf.
Tobias Jänicke musste wegen einer Schulterverletzung in der Kabine bleiben. Für ihn rückte Benni Kessel ins Team. Erübernahm die rechte Abwehrposition, so dass Alex Mendy ins Mittelfeld rückte. Nach fünf Minuten hätte Markus Mendler, der nach einem weiten Abschlag von Daniel Batz den Ball bis in den 16-Meter-Raum der Pfälzer trieb, zum 3:1 erhöhen müssen, doch Torhüter Dahmen kam blitzschnell heraus und verkürzte den Winkel. In der 63. Minute blieb Fanol Perdedaj auf dem Platz liegen. Er war während eines Zweikamps auf die rechte Hand gefallen. Diagnose: Gelenkbruch!
Kurz darauf glich Mainz erneut aus: Nach einem verlorenen Zweikampf am Sechzehner des FCS kommt der Ball zu Lappe, der eiskalt vollstreckte. Danach setzte Trainer Lotte alles auf eine Karte, brachte Jurcher für Mendler – eine glückliche Entscheidung. Denn der wieselflinke Außenstürmer erzwang in der 84. Minute den Sieg durch eine Flanke von links, die ein Mainzer Abwehrspieler ins eigene Tor ablenkte.
Fazit: Große Freude herrschte innerhalb der Mannschaft. Und in der Tat: Die Moral stimmte mal wieder. Das Lottner-Team steckt nie auf, kämpft bis zur letzten Patrone. Dennoch herrscht „keine Stabilität“ im Team, wie es Marcus Mann im saarnews-Interview ausdrückte. Einem Treffer folgt zu einfach ein Gegentreffer. Nicht selten als Folge eines individuellen Fehlers. Solange man am Ende die Nase vorne hat, ist das kein Problem. Gegen schwerere Gegner, die nun in den beiden kommenden Woche auf den 1. FC Saarbrücken warten, dürfen derartige Nachlässigkeiten allerdings nicht aufkommen.
Sehen Sie hier unsere Interviews nach dem Spiel mit Gillian Jurcher, Fanol Perdedaj und Marcus Mann. Dazu die Pressekonferenz nach dem Spiel: