Nach dem Schlusspfiff herrschte allgemeine Erleichterung unter den 1500 Zuschauern, die den Weg nach Völklingen an diesem unwirtlichen Tag auf sich genommen hatten. Grund war die Erlösung zwei Minuten vor Ende, für die der zuletzt auf der Schusslinie genommene Gillian Jurcher mit einem 28-Meter Schuss sorgte.
Zu Spielbeginn waren nicht wenige Zuschauer überrascht worden: Dirk Lottner hatte den zuletzt gut aufgelegten Lukas Quirin in die Startelf beordert und war zu dem erfolgreichen 3-5-2-System zurückgekehrt, das auch in der Hinrunde nach dem verlorenen Spiel in Homburg für die Wende gesorgt hatte. Diesmal agierten Steven Zellner, Marco Kehl-Gomez und Nino Miotke hinten auf einer Linie, davor hatte Lottner Mario Müller, Fanol Perdedaj, Manuel Zeitz, Lukas Quirin und Tobias Jänicke berufen und im Sturm starteten Fabian Eisele und Sebastian Jacob.
Die Ulmer traten robust auf, bemühten sich, dem 1. FC Saarbrücken früh den Schneid abzukaufen, doch die oft gescholtene Saarbrücker Abwehr stand besser als zuletzt. Während hinten also Konzentration herrschte, ging nach vorne nicht viel. Ein Sonntagsschuss in der 44. Minute von Gashi sorgte für eine etwas glückliche Führung der Spatzen zum Pausentee.
In der Kabine muss Dirk Lottner die richtigen Worte gefunden haben, denn der Meister der vergangenen Saison kam nun weit druckvoller vor den Ulmer Kasten. Einen Ableger von Eisele in der 51. Minute verwertete schließlich Fanol Perdedaj, der heute erneut mit Kampfgeist und Wille voranging, zum Ausgleich. Er war es auch, der durch einen Doppelpass mit Gillian Jurcher das 2:1 in der 88. Minute vorbereitete. „Gilli“, der heute wieder für viel Unruhe in der gegnerischen Abwehr sorgte, bewies, dass er gegenwärtig unverzichtbar für das Offensivspiel der Saarbrücker ist.
[ngg src=“galleries“ ids=“44″ display=“pro_horizontal_filmstrip“]Fazit: Ulm war schon ein Pfund. Eine sehr homogene, physisch starke Mannschaft, die den Blau-schwarzen alles abverlangte. Auch wenn noch längst nicht alles glänzte, war heute ein deutlicher Schritt nach vorne zu sehen, was den Einsatzwillen und die Defensivarbeit anbetrifft. Zudem ist Lottner der Schachzug mit einem mutig aufspielenden Lukas „Quitschie“ Quirin auf der 10er-Position absolut gelungen. Mit dieser Leistung hat sich der junge Mann aus Geislautern für einen erneuten Einsatz in der Startelf am Muttertag gegen Hoffenheim empfohlen.
Sehen Sie hier unser Interview mit Lukas Quirin und die Pressekonferenz nach dem Spiel: