Über 18.000 Zuschauer im Stadion an der Hafenstraße wurden Zeuge der Wiederauferstehung des 1. FC Saarbrücken. Die Treffer erzielten Sontheimer, Rizzuto und Multhaup. Nun stehen die Saarländer mit nur einem Tor Unterschied wieder unmittelbar vor dem Relegationsplatz.

In seinem ersten Spiel an der Seitenlinie für den 1. FC Saarbrücken wirbelte Alois Schwartz die Startelf ganz schön durcheinander. Manuel Zeitz kehrte zurück in die Mannschaft, ebenso wie Dominik Becker und Sebastian Vasiliadis.
Es begann nach Plan: Bereits in der 6. Minute erzielte Patrick Sontheimer das 1:0 für den 1. FC Saarbrücken. Zuvor hatte der FCS sich klug durch das Mittelfeld nach vorne durchkombiniert. Rabihic hatte den Ball erobert und Vasiliadis bedient. „Sonti“ stand plötzlich auf halb rechts frei und gab der Gelegenheit die Chance. Sein Ball schlug unhaltbar unten links im Tor von Felix Wienand ein. WoW!
Danach zog sich die Schwartz-Elf, die heute in Weiß auflief, sichtlich zurück, was der Mannschaft von Uwe Koschinat viel Raum gab. Worauf die Saarländer natürlich eingestellt waren. Plötzlich aber saß Sebastian Vasiliadis auf dem Rasen und konnte nicht weiter machen. Für ihn kam Maurice Multhaup. Der war drei Minuten nach seiner Einwechselung glaich an der nächsten Großchnace beteiligt als ein weiter Ball auf Krüger flog, der jedoch nicht auf den durchgestarteten „Multi“ abglegte, sondern Phlip Fahrner mitnahm, welcher ins Zentrum flankte, wo der Ball über zwei Sationen zum freistehenden Krüger zurückkehrtem der aber allein vor dem Tor nur noch ein Schüsschen auf Wienands Kasten abgeben konnte.
Auf der anderen Seite konnte RWE eine hundertprozentige Chance verbuchen als der beste Essener Arslan plötzlich vor Menzels Kiste auftauchte und frei zum Schuss kam. Doch der Saarbrücker Keeper zeigte einmal mehr seine Klasse und parierte das Ding. Essen besaß zu diesem Zeitpunkt weit höhere Spielanteile als der FCS, Zählbares konnten die Mannen aus dem Ruhrpott bis dahin nicht generieren. Dafür fehlte oft die letzte Präzision. Dafür schlug es in der 45. Minute bei den Gastgebern ein. Der auffällige Fahrner hatte von der Grundlinie in der Strafraum geflankt und ausgerechnet der kleinste Spieler auf dem Platz, Calogero Rizzuto, köpfte zum 2:0 für den FCS ein.
Eine Minute später hätte Schiedsrichter Wagner erneut auf den Mittelpunkt zeigen müssen, doch er deutete auf Freistoß. Zuvor hatte Florian Krüger einen weiten Ball an Felix Wienand vorbeibugsiert, so dass das Spielgerät direkt ins Tor kullerte. Die Kollission zwischen Stürmer und Torhüter wertete Wagner jedoch als faul….
Nach der Pause reagierte Uwe Koschinat auf den Rückstand seiner Elf. Für Gjasula brachte er Torben Müsel und für Mizuta den Dominik Martinovic. Die erste Großchance in der zweiten Hälfte besaß Florian Krüger, der alleine auf den Essener Kasten zurannte und dann doch nicht abzog. Wenig später machte er es besser, legte per Kopfball auf den heranstürmenden Maurice Multhaup ab, der zum 3:0 einköpfte.
Essen blieb spielbestimmend, gefährlicher jedoch war der FCS. Florian Krüger hatte in der 58. Minute den vierten Treffer auf dem Fuß, doch sein Schuss glitt einen Meter am linken Eck des Essener Kastens vorbei. Krüger alleine hätte Essen an diesem Samstagnachmittag besiegen können.
Ab der 70. Minute setze Koschinat dann komplett auf Angriff, nahm seinen Kapitän Michael Schultz raus und brachte den quirligen Kelsey Owuso. Essen lief weiterhin ratlos gegen das Saarbrücker Abwehrbollwerk an, scheiterte aber ein ums andere Mal. In der 80. Minute schickte Alois Schwartz Patrick Schmidt für Florian Krüger aufs Feld. Prompt konnte er sich einen mustergültigen Konter über den Mittelstürmer aus Webenheim anschauen, der Mitte der eigenen Hälfte einen Ball auf Rizzuto querlegte. „Der kleine Italiener“ stürmte bis in den Strafraum der Essener, zog ab, verfehlte aber knapp.
„Immer wieder RWE“ schallte es kurz vor Spielende durch das Stadion an der Hafenstraße. Die Fans des großen Ruhrpottclubs gaben trotz des klaren Rückstands weiter Vollgas. Tim Civeja und Lasse Wilhelm durften in der 89. Minute noch etwas Spielpraxis gewinnen, bevor Schiedsrichter Wagner das Spiel beendete.
Fazit: Die taktische Umstellung und die Wiederberücksichtigung von Manuel Zeitz haben den Erfolg für Alois Schwartz gebracht. Der Sieg, das gestand auch der ehemalige Saarbrücker Trainer Uwe Koschinat ein, hätte durchaus höher ausfallen können, wenn insbesondere Florian Krüger seine Chancen besser genutzt hätte. Es bleibt die Frage, ob eine derart defensive Ausrichtung auch zu Hause den Erfolg bringen kann. Gegen spielfreudige Verler könnte es das richtige Mittel sein.
Wichtiger ab ist: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Mit dem zurückgewonnenen Enthusiasmus kann die Mannschaft zuversichtlich auf die Jagd nach dem Relegationsplatz gehen. Cottbus hat gegenwärtig sicherlich keinen allzu guten Lauf…
Fotogalerie von Catharina Kuhn: