FCS furios: Grimaldi und Scheu stürzen den Tabellenführer

Erneut volles Haus im Saarbrücker Ludwigspark. Diesmal zum ersten Flutlichtspiel – und das noch gegen den aktuellen Tabellenführer 1. FC Magdeburg.

Uwe Koschinat hatte im Vergleich zum Spiel gegen den BVB II auf zwei Positionen umgestellt: Alex Groiß spielte neben Luca Kerber auf der 6 und auf rechts kam Robin Scheu zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für den FCS. Dafür musste Tobias Jänicke zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Der FCS legte los wie die Feuerwehr. Schon in der ersten Minute überraschte Scheu einen Innenverteidiger an der Strafraumgrenze, doch sein Schuss wurde abgeblockt. Die folgende Ecke konnte Luca Kerber nicht verwerten. Es brannte lichterloh im Magdeburger Strafraum. Doch in der achten Minute gingen die Magdeburger in Führung. Zeitz hatte bei einem Rückpass auf Batz Conteh übersehen. Den konnte der Saarbrücker Keeper zwar zur Grundlinie abdrängen, doch sein Abspiel in die Mitte fand Atik, der zum 0:1 einschob.

Saarbrücken war geschockt und überließ den Magdeburgern in der Folge den Ball. Die kamen sehr oft über die rechte Seite. Wirklich gefährliche Angriffe kamen aber nicht zustande. Ab der 30. Minuten waren dann die Hausherren wieder am Drücker, vor allem über die rechte Seite, wo Scheu und Ernst ihren Gegenspielern massive Probleme bereiteten. Leider sahen auch beide in dieser Phase für eher vernachlässigbare Einsätze gelb.

Dieses Schicksal ereilte später auch Zeitz und Günther-Schmidt. Schiedsrichter Dr. Robert Kampka musste sich Minutenlange „Schieber, Schieber!“- Rufe gefallen lassen. Gegen Ende der ersten Hälfte kamen die Blauschwarzen wieder gefährlicher vor das Tor der Gäste. Die aussichtsreichste Chance vergab der hart ackernde Grimaldi kurz vor der Pause.

In der zweiten Hälfte machten die Saarbrücker dort weiter wo sie aufgehört hatten. Mehr und mehr belagerten sie den Strafraum der Magdeburger. Mit Erfolg: Das ganze Stadion, das schon zuvor vom Schalldruck der begeistert anfeuernden Anhänger gebebt hatte, verwandelte sich endgültig in einen Hexenkessel, als Robin Scheu auf Grimaldi im Sechzehner flankte und dieser – endlich – das Leder mit dem Kopf in die Maschen drückte. 1:1 in der 65. Minute!

Mit dem zusätzlichen Adrenalin im Blut drang Minos Gouras vier Minuten später in den Strafraum der Magdeburger ein und fällt. Eine recht offensichtliche Konzessionsentscheidung von Dr. Robert Kampka, der kurz nach Wiederanpfiff einen wohl berechtigten Elfer gegen Gouras nicht gegeben hatte.

Robin Scheu griff sich den Ball und drosch ihn unhaltbar in die untere rechte Torecke. 2:1 für den 1. FC Saarbrücken! Zwei Minuten später hätte Scheu sogar auf 3:1 erhöhen können, doch sein Schuss landet auf dem Tornetz. Christian Titz wechselte nun weitere Offensivkräfte ein, Koschinat reagierte entsprechend. Doch es wurde knapp. Die Magdeburger drückten den FCS in den letzten Minuten ganz in den eigenen Strafraum, doch mit einem gewohnt starken Batz rettete der FCS den Sieg über die Zeit.

Fazit: Nach dem geschenkten 1:0 brachte der FCS sich selbst ins Hintertreffen, war aber souverän genug, den Lapsus von Kapitän Zeitz wieder geradezubiegen. Es war eine enorme Energieleistung, die vor allem Adriano Grimaldi im Sturmzentrum lieferte. Er kämpfte wie ein Löwe um jeden Ball und wurde letztlich mit seinem ersten Treffer im blau-schwarzen Trikot belohnt. Er und der fast schon übermütig anlaufende Robin Scheu ragten aus einem insgesamt sehr starken Team heraus, das einen sehr ballsicheren und technisch sicherlich überlegenen Gegner besiegte.