Unter der Leitung von Bundesliga-Schiedsrichter Christian Dingert fand die erste Liga-Begegnung der SV Elversberg gegen den 1. FC Saarbrücken seit 2019 statt. Am Ende stand als Ergebnis ein verdienter 0:2 Sieg für die Blauschwarzen.
Während der Elversberger Chefcoach Horst Steffen seine Startelf unverändert lassen konnte, musste Uwe Koschinat kurzfristig seinen Kapitän Manuel Zeitz ersetzen, der wegen „Magendarm“ ausfiel. Für ihn rückte der „Mann für die wichtigen Spiele“, Tobias Jänicke, ins Team. Mike Frantz, der sein erstes Pflichtspiel nun gleich als Mannschaftsführer begehen konnte, übernahm das Zentrum in der Dreierkette:
Batz – Thoelke, Frantz, Zellner – Ernst, Kerber, Jänicke, Neudecker, Schwede – Günther-Schmidt, Jacob
Es entwickelte sich von Beginn an ein lebendiges Match, das Möglichkeiten auf beiden Seiten und eine leichte Feldüberlegenheit der Gastgeber sah. Doch im Gegensatz zu den erfolgreichen Spielen zuvor in Essen und gegen Leverkusen gelang der SVE kein frühes Tor. Die Saarbrücker zeigten sich kratzbürstig, fighteten um jeden Ball und dokumentierten, dass die in der Saarbrücker Zeitung gestreute, vermeintliche Zwietracht im Team nicht existiert. Mike Frantz´ erster Einsatz wurde schon nach 28 Minuten gestoppt. Nach einer Abwehraktion blieb er mit einer Hüftprellung im Strafraum liegen und musste gegen Pius Krätschmer ausgetauscht werden.
Pius Krätschmer hatte bereits im Auftaktspiel gegen den SC Verl in der Innenverteidigung funktioniert. Später begründete Uwe Koschinat seine Wahl – er hätte auch Bone Uaferro bringen können – mit Krätschmers Fähigkeiten in der Spieleröffnung. Um die 35. Minute zeigte sich, dass auch die Hereinnahme von Tobias Jänicke eine kluge Entscheidung gewesen war. Erst musste Kristof im Tor mit einer Glanzparade retten, dann nahm der Neubrandenburger den Ball direkt aus sieben Metern ab und scheiterte nur an dem auf der Linie liegenden Correia, sonst hätte es 0:1 gestanden. Auf der anderen Seite brachte Manuel Feil Robin Fellhauer in Szene, doch Daniel Batz konnte des Schuss aus 16 Metern entschärfen.
Nach der Halbzeit drehte sich das Spiel. Saarbrücken gab nun klar den Ton an. Sebastian Jacob wurde nach 48 Minuten unsanft kurz vor dem Strafraum gestoppt, doch der Pfiff des schwachen Bundesliga-Schiedsrichters Dinger blieb aus. Dafür zeigte er eine Minute später auf den Elfmeterpunkt. Jänicke hatte einen Ball präzise auf rechts zu Ernst durchgesteckt, der passte in die Mitte, wo Correia Jacob an der Ballannahme hindern wollte und ihn dabei zu Fall brachte. Julian Günther-Schmidt vollstreckte zum 0:1 in der 52. Minute.
Bereits zu diesem Zeitpunkt erweckten die Elversberger den Eindruck, als bekämen sie den Umschwung nicht mehr hin. Die Blau-schwarzen wirkten leichtfüßiger und bissiger. Besonders in der Abwehr räumte der erneut hervorragende Bjarne Thoelke alles ab, was ihm entgegenkam. Wenn, wie in der 70. Minute, dann doch Luca Schnellbacher durchdrang, räumte Daniel Batz ab. Das zweite Tor der Saarbrücker folgte in der 83. Minute als Pius Krätschmer nach einer Ecke, die Luca Kerber durch einen Gewaltschuss aus 20 Metern erzwungen hatte, einen Abpraller aus 10 Metern extra kühl verwertete.
Danach hätte der eingewechselte Adriano Grimaldi das Ergebnis noch hochschrauben können, doch es blieb beim verdienten 0:2.
Fazit: „Alles, was zählt, ist Mentalität!“ Der FCS konnte den zweiten Sieg in Folge einfahren, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Ausfälle von Zeitz und Frantz hervorragend kompensiert wurden. Wer dann in der zweiten Halbzeit noch Becker, Rabihic, Gnaase und Grimaldi nachschieben kann, der hat wahrscheinlich bei der Zusammenstellung der Mannschaft keinen schlechten Job gemacht.
Auch intern scheint Vieles zu passen: Nach der Partie sprach Julian Günther-Schmidt von der Einheit der Mannschaft, in der jeder für den anderen rennt.
Die Elversberger zeigten sich trotz der Niederlage als technisch und kämpferisch gute und homogene Truppe, die sicherlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben und den FCS im Rückspiel garantiert wieder vor Probleme stellen wird.
Fotogalerie von Catharina Kuhn: