Corona wirbelt die Fußballligen durcheinander. Auch beim 1. FC Saarbrücken wurden nach Justin Steinkötter heute auch Luca Kerber, Robin Scheu und Dodo Ernst krank gemeldet. Das schafft Lücken in dem deutlich reduzierten Kader, denn am Wochenende verließen nach Tim Korzuscheck, Dennis Erdmann, Nick Galle und Rasim Bulic auch Sebastian Bösel und Maurice Deville das Team, so dass Uwe Koschinat auf 24 Spieler, einschließlich der drei Torhüter zurückgreifen kann. Für die momentane Situation bedeutet dies, dass voraussichtlich 17 Feldspieler zur Verfügung stehen, darunter die erst kürzlich wieder ins Mannschaftstraining eingestiegenen Bjarne Thoelke, Dominik Becker und Boné Uaferro.
Gute Chancen also für den Last-Minute-Zugang Jalen Hawkins, schon eine Woche nach seiner Ankunft in Saarbrücken, das erste Spiel in blauschwarz absolvieren zu können. Denn der amerikanische Jugendnationalspieler sieht sich selbst auf der offensiven Außenposition und genau dort besteht nach der Corona-Erkrankung von Robin Scheu akuter Bedarf.
Im Training probierte Uwe Koschinat verschiedene Varianten aus. Die wahrscheinlichste Lösung dürfte sein, dass Minos Gouras in die Startelf zurückkehrt, Julian Günther-Schmidt ins Zentrum rückt und Tobias Jänicke rechts übernimmt. Aber es werden noch einige Trainingseinheiten bis zum Montagabend stattfinden, so dass das Trainerteam noch viel Zeit hat, sich zu entscheiden. Eventuell eben auch für Hawkins.
Der Montag könnte auch für den anderen Neuzugang Dominik Becker zur Premierenvorstellung geraten. Das böte den Vorteil, die ausgezeichnete Innenverteidigung mit Steven Zellner und Lukas Boeder nicht auseinanderreißen zu müssen. Zuletzt wurde aber auch Mario Müller gelegentlich auf rechts eingewechselt. Durch die Flexibiltät seiner Spieler besitzt Uwe Koschinat also noch reichlich Möglichkeiten, den kommenden Gegner zu überraschen.
Dessen Motivation dürfte nach dem Rückzug des Hauptsponsors „flyeralarm“ gelitten haben. Der Chef des Unternehmens, Thorsten Fischer, der gleichzeitig auch das Amt des Aufsichtsratschefs der Würzburger Kickers bekleidet, verkündete darüber hinaus, dass er den Verein künftig in der Regionalliga sieht. Kurz: Es wird von der Mannschaft nicht erwartet, den rettenden Platz 16, der immerhin bereits fünf Punkte entfernt liegt, noch zu erreichen. Das heißt nicht, dass sich Perdedaj und Co. sich hängen lassen werden, aber um den eigenen Ambitionen gerecht zu werden, muss der 1. FC Saarbrücken einen solchen Gegner besiegen.
Sehen Sie hier unsere Videointerviews mit Jürgen Luginger und Jalen Hawkins: