Eine 1:2 Niederlage beim einem guten Bundesligisten wie dem SC Freiburg ist wahrlich kein Beinbruch. Im Dreisamstadion präsentierte sich die Mannschaft von Uwe Koschinat gewohnt einsatzwillig und spielstark und hätte kurz vor Schluss noch den Ausgleich erzielen können.
Sebastian Bösel, Dominik Ernst und Sebastian Jacob, sowie natürlich Steven Zellner, waren am Samstag nicht mit ins Breisgau gereist, wo man zum ersten Mal seit dem Pokal-Viertelfinale gegen Fortuna Düsseldorf im März 20 wieder vor einer Kulisse mit mehr als 1000 Zuschauern spielen konnte. Alexander Groiß konnte mit einem Panzerverband auflaufen, der seine gebrochene Rippe schützte. „Man muss eben hart sein können“ kommentierte der defensive Mittelfeldspieler sein sensationelles Comeback zwei Wochen nach seiner Verletzung.
Uwe Koschinat schickte diese Elf auf den Platz:
Batz – Scheu, Soares, Uaferro, Müller – Gnaase, Groiß – Gouras, Jänicke, DeVille – Grimaldi
Von Beginn an ergriffen die Bundesligisten die Initiative, forderten den FCS in der Defensive, wobei insbesondere die Außenverteidiger Mario Müller und Robin Scheu schwer unter Druck gerieten. Schon nach drei Minuten musste Daniel Batz eingreifen. Den ersten Treffer aber schoss der 1. FC Saarbrücken. Müller gelang ein Befreiungsschlag, den sich Adiano Grimaldi an der Mittellinie schnappte. Er sprintete Richtung Tor, legte auf Tobias Jänicke ab, der ihm den Ball wieder in den Lauf legte. Grimaldi drang in den Sechzehner ein und zog mit links ab – 0:1 nach neun Minuten!
In der Folge behielten die Freiburger zwar die Übermacht im Dreisamstadion, doch Daniel Batz wurde nur durch den sehr auffälligen Vincenzo Grifo nach 20 Minuten wirklich geprüft. Dessen Schuss aus 20 Minuten konnte der Saarbrücker Keeper aber zur Ecke abwehren. Der FCS kam zu gelegentlichen Konterchancen, konnte diese aber nicht erfolgreich ausspielen, so dass es mit der knappen Führung in die Kabine ging.
Nach dem Wechsel sah die Mannschaft des 1. FC Saarbrücken wie folgt aus:
Batz – Müller, Zeitz, Uaferro, Galle – Kerber, Gnaase – Scheu, Jänicke, Gouras – Grimaldi
Zeitz hatte Soares Platz in der Innenverteidigung eingenommen, Galle rückte für Müller auf die linke Abwehrseite, der dafür nach rechts ging. Luca Kerber ersetzte Alexander Groiß. Die Umstellung nutzten die Freiburger, die in der Pause komplett gewechselt hatten. Nach einer Ecke in der 48. Minute traf Kiliann Sildillia zum Ausgleich. Fünf Minuten später erhöhte Noah Weißhaupt zum 2:1 und der FCS schien zu schwanken.
Doch Cheftrainer Uwe Koschinat wechselte und brachte Köhl, Steinkötter, Günther-Schmidt, Korzuscheck und Bulic für Müller, Jänicke, Grimaldi, Gouras und DeVille. Mit den fischen Kräften kamen die Saarländer in der letzten Viertelstunde wieder zu mehr Möglichkeiten vor dem Tor von Benjamin Uphoff. Die beste davon vergab Gnaase in der 70. Minute. Es blieb beim letztlich leistungsgerechten 2:1.
Fazit: Erneut ein sehr guter Test für den 1. FC Saarbrücken. Natürlich waren die Freiburger am Ende ihrer ersten Vorbereitungswoche noch lange nicht an ihrem Leistungszenit angekommen. Dennoch zeigte sich von Beginn, dass die Handlungsgeschwindigkeit und die Technik der Bundesligaspieler auf einem anderen Niveau liegen. Das bereitete natürlich Probleme in der ABwehr. Gleichzeit bewiesen die Saarländer, dass sie mit der entsprechenden Leidenschaft im Zweikampf Paroli bieten können. Das Führungstor brachte darüber hinaus die Erkenntnis, dass der FCS auch vorne an Qualität hinzugewonnen hat. Aber auch Bruno Soares konnte eine Male zeigen, dass seine Verpflichtung weiterhelfen kann. Einen Wermutstropfen gab es dennoch: Nach einem Foul musste Tim Korzuscheck kurz vor dem Spielende ausscheiden. Neben einer Fußbläsur erlitt er auch eine Muskelverletzung. Es besteht aber die Hoffnung, dass sich diese ähnlich wie bei Sebastian Bösel als nicht sehr langwierig herausstellen wird.
Bereits am Dienstag trifft der 1. FC Saarbrücken auf den SV Mettlach, bevor am Samstag mit dem Karlsruher SC der letzte Test absolviert werden wird.