Am 5. Spieltag der 3. Liga trennten sich der 1. FC Saarbrücken und die SpVgg Unterhaching mit einem 1:1-Unentschieden vor 10.864 Zuschauern im heimischen Ludwigsparkstadion. Die Saarbrücker verpassten es erneut, den ersten Heimsieg der Saison einzufahren, während Unterhaching mit dem Punkt zufrieden sein kann.
Rüdiger Ziehl gab dem zuletzt leicht angeschlagenen Simon Stehle den Vorzug vor Patrick Schmidt. Die Startelf veränderte sich damit nur auf einer Position im Vergleich zur Partie gegen den SV Waldhof Mannheim, wobei Amine Naifi, Chafik Gourichy, Jacopo Sardo und Richard Neudecker nicht im Kader berücksichtigt wurden.
Menzel –Sonnenberg, Zeitz, Becker – Rizzuto, Civeja, Sontheimer, Vasiliadis, Schumacher – Stehle, Brünker
Die Partie begann verhalten, mit nur wenigen Höhepunkten in den ersten 20 Minuten, was angesichts der Ankündigungen, endlich den ersten Heimsieg eintüten zu wollen, überraschte. Zwar zeigte sich der FCS leicht spielbestimmend, doch klare Chancen blieben zunächst aus. Ein erster Schockmoment kam in der 29. Minute, als Julian Kügel die Gäste aus Unterhaching nach einem schnellen Konter in Führung brachte. Luc Ihorst hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und quer auf den freistehenden Kügel gelegt, der zum 0:1 vollendet hatte.
Die Antwort der Saarbrücker ließ nicht lange auf sich warten: In der 38. Minute nutzte Sven Sonnenberg eine Ecke von Tim Civeja, die er mit einem wuchtigen Schuss aus 12 Metern zum 1:1 verwertete – eine Variante, die im Training eingeübt worden war.
Zwei Minuten später lieferte Markus Schwabl. Ein katastrophaler Fehlpass auf Sontheimer führte zur besten Chance der ersten Hälfte. „Sonti“ passte maßgenau auf Civeja, der sich jedoch den Ball zu weit legte und dem Hachinger Keeper keine Mühe bereitete, die Kugel aufzunehmen. So ging es mit einem ausgeglichenen Ergebnis in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Ziehl Tim Civeja und Sven Sonnenberg aus und brachte dafür Kasim Rabihic und Joel Bichsel. Seine Mannschaft blieb zwar die etwas aktivere Mannschaft, doch der entscheidende Spielzug gelang nicht. Ziehl sprach später selbstkritisch davon, dass seine Mannschaft das Spiel „herunterspielen“ wollte.
Trotz viel Ballbesitz scheiterten die Saarbrücker entweder an der gut organisierten Abwehr der Gäste oder den eigenen Ungenauigkeiten im Abschluss. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr verlegten sie sich auf „hoch und weit“. Unterhaching verteidigte geschickt und spekulierte auf Saarbrücker Fehler, ohne jedoch selbst große Offensivakzente zu setzen.
Kurz vor Schluss drängte der FCS noch einmal auf den Siegtreffer, wobei sich Patrick Schmidt in der 88. Minute sehr schön durchsetzte, leider aber im Abschluss an Lamby scheiterte, der seinen Schuss in letzter Sekunde abblocken konnte. Haching blieb in der Defensive stabil und rettete das Unentschieden über die Zeit.
Fazit: Alles beim Alten! Der FCS dümpelt ziellos und seltsam phlegmatisch vor sich her und die Floskeln nach den bestenfalls mittelmäßigen Leistungen bleiben die gleichen. Was gegenwärtig gezeigt wird, ist eindeutig zu wenig für einen solchen Kader, der wie in der letzten Saison zur Spitze der Liga gehört, und so verwundert es kaum, dass auch nach diesem Spiel „Ziehl raus“-Rufe durch das Stadion schallten.
In der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich Unterhachings Trainer Marc Unterberger zufrieden mit dem Punktgewinn: „Wir haben uns hier gut verkauft, vor allem defensiv stabil gestanden und wenig zugelassen. Saarbrücken hatte mehr Ballbesitz und einige Chancen, aber wir haben gut verteidigt und sind mit dem Unentschieden glücklich.“
Saarbrückens Trainer Rüdiger Ziehl zeigte sich hingegen enttäuscht: „Wir sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Wir haben zu viele Fehler gemacht, gerade in der ersten halben Stunde. In der zweiten Halbzeit haben wir viel Ballbesitz gehabt, aber es fehlte das Tempo, um klare Torchancen herauszuspielen. Letztlich müssen wir einfach mehr aus unseren Möglichkeiten machen.“
Mit diesem Unentschieden bleibt der 1. FC Saarbrücken weiterhin im Mittelfeld der Tabelle und muss im kommenden Auswärtsspiel gegen Hannover II dreifach punkten, um nicht frühzeitig den Anschluss nach oben zu verpassen.