Nach einem Spiel mit vielen Möglichkeiten kehrt der 1. FC Saarbrücken ohne Punkte aus Walldorf zurück. Ein unbefriedigender Auftritt nach der „größten Sensation seit Christi Geburt“.
Lukas Kwasniok musste nach dem Pokalsieg über Düsseldorf umstellen: Boné Uaferro fehlte ebenso wie Christopher Schorch, der kurzfristig wegen „Magen-Darm“ absagen musste. Sie wurden durch Steven Zellner und Nino Miotke ersetzt. Die Außen blieben indes unverändert: Mario Müller spielte linke, Anthony Barylla rechts. Im zentralen Mittelfeld durften wieder Manuel Zeitz und Fanol Perdedaj ran. Timm Golley lief im rechten Mittelfeld für Tobias Jänicke, Markus Mendler blieb auf links und im Sturm agierten Sebastian Jacob und Fabian Eisele von Beginn an. Bei Walldorf fehlte Torjäger Andre Becker wegen einer Erkältung.
Im Vergleich zum Düsseldorf-Match hatten die Saarbrücker nun die Situation, dass der Gegner sich hinten rein stellte und auf Konterchancen spekulierte, während die Saarländer versuchten hinter die Abwehrlinie der Kurpfälzer vorzudringen. Schon nach wenigen Minuten konnte Markus Mendler sich über links durchsetzen, scheiterte jedoch an Goß. Nach 20 Minuten zirkelte Mendler einen Eckball direkt auf den Kopf von Perdedaj, Torhüter Kristof war schon geschlagen, doch Nag rettete auf der Linie. Wenig später fiel Manuel Zeitz mit blutüberströmten Gesicht zu Boden. Er war in einem Zweikampf mit Nag zusammengestoßen, konnte aber nach einer ca. 10-minütigen Behandlungspause weitermachen. Bald schon stand das Eckenverhältnis 7:2, doch die vielbeinige Abwehr der Walldörfer bekam das Leder immer wieder aus der Gefahrenzone bugsiert. In der 40. Minute rächte sich das Auslassen der Chancen, als Gouras auf links freigespielt wird und auf den unbewachten Giuseppe Burgio passen kann. Dieser fackelt nicht lange und erzielt mit einem strammen Schuss aus 15 Metern das 1:0. Drei Minuten später könnte der Ausgleich fallen als Mario Müller in den Walldörfer Strafraum eindringt und von den Beinen geholt wird, doch der mitlaufende Markus Mendler nimmt den abprallenden Ball auf und scheitert an Kristof im Tor der Gastgeber.
Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte folgte die wohl sinnbildliche Situation für das Saarbrücker Spiel an diesem Tag. Mit fünf Offensivspielern stürmt der FCS im Strafraum auf das Tor der Walldörfer, die nur noch einen Verteidiger entgegenstellen. Jacob passt auf Eisele, der legt auf links raus zu Mendler, welcher wiederum zurück in die Mitte passt. Eisele rutsch der Ball über den Spann, Perdedaj, versucht noch mit einer artistischen Lage den Ball in die Maschen zu bugsieren, doch auch das misslingt. Im Gegenangriff erzielt Gouras fast das 2:0 für Walldorf. Fünf Minuten später haut Zeitz eine passgenaue Flanke auf Rechts zu Timm Golley, der den freien Sebastian im Fünfmeterraum bedient, doch „Sebi“ verzieht.
Kwasniok versuchte in der 69. Minute mit Froese für Eisele und Jänicke für Barylla weitere Offensivpower einzuwechseln, doch die Walldorfer nutzen die Abspielfehler im Mittelfeld zu blitzschnellen Kontern, von denen jedoch keiner sein Ziel findet. José-Pierre Vunguidica wird schließlich noch für Mario Müller eingewechselt, Froese tauscht mit Zellner die Position, doch ein Tor will nicht mehr fallen. Ein Freistoß von Markus Mendler in der Nachspielzeit, der knapp rechts am Tor vorbeigeht setzt einen Schlusspunkt unter ein merkwürdiges Spiel, das der FCS zwar beherrschte, aber nicht gewinnen konnte.
Fazit: Es klemmt im Saarbrücker Angriff. Statistisch gesehen hatten die Pokalhelden aus dem Saarland in jeglicher Hinsicht die Nase deutlich vorne gehabt. Doch das einzige Tor schoss eben Giuseppe Burgio für den FC Astoria. Frustration ließen aber weder die Spieler noch ihr Trainer erkennen. Mit etwas mehr Vorbereitungszeit kann nun das Spiel zuhause in Völklingen gegen Mainz 05 angegangen werden. Nach der heutigen Niederlage ist man allerdings dann im Zugzwang.
