Gegen einen starken SC Verl siegte der 1. FC Saarbrücken auch der Höhe nach völlig verdient mit 1:3. Das Bedauern um die Trennung von Trainer Lukas Kwasniok nimmt zu.
Nach 93 Minuten harter Fußballarbeit stand Minos Gouras, der Held des Tages mit zwei Treffern, vor den Mikrofonen der Magenta-Crew. Er freute sich über seine Tore und das starken Auftreten der Mannschaft in Westfalen. Gleichzeitig zeigte er sich traurig darüber, dass die Zusammenarbeit mit Lukas Kwasniok im Sommer enden wird.
Dieser hatte kurzfristig den Ausfall seines Top-Stürmers Sebastian Jacob zu verkraften. Und wahrscheinlich auch gerade deswegen kam Minos Gouras von Beginn an zum Zug. Das war eine kluge Entscheidung des Coaches. Die andere war, den jungen Luca Kerber auf der Zentralposition im Mittelfeld zu belassen und den von seiner Rotsperre zurückgekehrten Mannschaftskapitän Manuel Zeitz in der Innenverteidigung aufzubieten. Wenn Minos Gouras mit seinem Doppelpack zum „Man of the match“ gekürt werden musste, so war Manuel Zeitz sicherlich der beste Spieler auf dem Feld.
Das Spiel begann mit einem blau-schwarzen Vorstoß über den seit Wochen in Hochform agierenden Jayson Breitenbach, den der sehr variable Julian Günther-Schmidt mit einem ersten Warnschuss auf den Kasten der Verler abschloss. Im Gegenzug zeigten auch die Hausherren, dass sie eine ähnliche Fußballphilosophie vertreten wie der FCS des Jahres 2021: Schnell und kombinationsreich nach vorne spielen. Doch die Abwehr ihres Gegners konnte den Ball in die Spitze, wo ihr Goalgetter Janjic auf Steven Zellner traf, vereiteln.
In der 11. Minute folgte dann das 1:0: Tobias Jänicke bediente mustergültig Minos Gouras im Strafraum der Westfalen. Der fackelte nicht lange und schob zur Führung ein. Das war ein echter Downer für die Mannen von Guerino Capretti. Doch acht Minuten später verschlimmerte sich die Situation der Hausherren abermals: Günther-Schmidt kämpfte sich auf der linken Seite entlang der Linie durch und passte scharf ins Zentrum, wo Müller frei stand, doch nicht er, sondern Sven Köhler beförderte den Ball zum 2:0 für den 1. FC Saarbrücken in die Maschen.
Bis zur Halbzeit hatten die Saarbrücken durch Shipnoski und „Günni“ weitere Möglichkeiten, während der SC Verl arg mit der Dominanz der Saarländer zu kämpfen hatten. Aber auch nach dem Seitenwechsel, ab dem Fanol Perdedaj für Mario Müller auf der 8 im Mittelfeld des FCS spielte, kamen die Hausherren im eigenen Stadion quasi nicht zum Zug. Kerber und Shipnoski prüften den Keeper Brüseke, der sich aber erst in der 55. Minute geschlagen geben musste, als Minos Gouras von der Mittellinie an auf sein Tor zu eilte und dann bretterhart abschloss. 3:0! Und zwar völlig verdient.
Ab der 67. Minute wechselte Lukas Kwasniok mehrfach aus. Zunächst kamen Schleimer und Deville für Shipnoski und Jänicke, zehn Minuten später Mendler für Günther-Schmidt und schließlich Bösel für Kerber. Dem Spiel der Saarländer taten die vielen Wechsel nicht gut. Ab der 70. Minute übernahmen die Westfalen das Haft des Handelns und kamen durch den eingewechselten Justin Eilers zu Möglichkeiten und kurz vor Schluss zum Anschlusstreffer, sehr zum Missfallen des Saarbrücker Trainers, der immer wieder versuchte, sein Team von der Seitenlinie aus anzufeuern und zu coachen.
Fazit: Großartig! Der 1. FC Saarbrücken ist wieder in der Spur. Das Team zeigt wieder den erfrischenden Angriffsfußball der ersten Saisonphase. Mannschaft und Trainerteam passen wie die Faust aufs Auge und könnten bei anhaltender Form und drei Heimspielen gegen die Tabellenkinder aus Duisburg, Uerdingen und Zwickau weit mehr erreichen als den vorzeitigen Nichtabstieg. Dieser steht mit 40 Punkten ohnehin fast schon fest, wenn man sieht, dass die Teams am Tabellenende kaum mehr als die Hälfte dieser Punktzahl erreicht haben.