Mit einer ordentlichen Leistung katapultieren die Saarbrücker den aktuell Tabellen 16. Richtung Regionalliga. Zwei Tore von Tobias Jänicke und Timm Golley reichten, um die ideenlose Kämpfertruppe aus dem Emsland zu besiegen.
Lukas Kwasniok änderte seine Startaufstellung im Vergleich zum Spiel in Ingolstadt im Wesentlichen durch die Hereinnahme der zuletzt gelb gesperrten Timm Golley und Fanol Perdedaj.
Zu Beginn des Spiels hatten die Saarländer den besseren Auftritt. Sie bemühten sich, ihr Spiel in die Hälfte der Meppener zu bringen und erarbeiteten erste kleinere Möglichkeiten. Die größte verwandelte Tobias Jänicke in der 14. Minute gleich zum 1:0: Eine Flanke von links in den Strafraum wird von Bünning zum Saarbrücker Angreifer weitergeleitet, der direkt abzieht. Jubel im Ludwigspark! Eine Minute später wäre auf der Gegenseite fast der Ausgleich gefallen als Batz Tankulic knapp hinter der Strafraumgrenze weggrätschte. Der Saarbrücker Keeper sah für gelb für seine Aktion, der Freistoß brachte nichts ein. In der Folge drückten die Meppener etwas mehr auf das Tor der Gastgeber, doch wirklich zwingende Chancen konnten sie sich nicht erarbeiten. Ein Foul von Andermatt an Gouras, für das er erstaunlicherweise nur gelb sah, blieb einer der wenigen „Höhepunkte“ der letzten 15 Minuten.
Nach der Pause blieb Nicklas Shipnoski in der Kabine. Er hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff gelb gesehen. Es war seine fünfte und deshalb auch sein letzter Auftritt für den FCS in der Liga. Gleiches gilt für Marin Sverko, der den Karton in der 58. Minute zu sehen bekam. Nach einem Anfangsschwung, den die Hausherren aus der Kabine mitgebracht hatten, verebbte das Spiel zusehends. Meppen kam auf, wechselte den Sturm aus und strahlte etwas mehr Gefährlichkeit aus. Doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Kerber bediente Golley, der mühelos im Strafraum nach vorne eilt und ins Torhütereck abzieht – 2:0 in der 62. Minute. Danach war das Spiel entschieden. der FCS wollte nicht mehr, Meppen konnte nicht mehr.
Fazit: Schon im Hinspiel hatte man feststellen können, dass der SV Meppen zu den spielerisch limitiertesten Mannschaften der Liga gehörte. Die Niederlage, die sich der FCS im Januar eingefangen hatte, wäre vermeidbar gewesen. Dafür glückte die Revanche nun am vorletzten Spieltag, wahrscheinlich mit dramatischen Folgen für die Emsländer. Nur rennen und kämpfen reicht in dieser Liga eben nicht.
Wichtiger als alles andere war an diesem Abend sicherlich, dass einige Spieler, die den FCS in den vergangenen Jahren und in dieser Saison mit geprägt hatten, verabschiedet wurden. Timm Golley wird in seine Heimat am Niederrhein zurückkehren. Nicklas Shipnoski wird künftig das Trikot der Fortunen aus Düsseldorf tragen. Von dort kam vor zwei Jahren Kianz Froese, dessen Pokalauftritte unvergessen bleiben werden. Und Fanol Perdedaj? Ihn nicht weiterverpflichtet zu haben könnte die erste Bürde sein, die sich die sportliche Leitung selbst auferlegt hat. Der „Kämpfer“ hat über viele Jahre die Knochen hingehalten. Nun muss er gehen. Das ist für fast niemanden nachvollziehbar. Zum Abschied bekamen die Spieler vor der Partie jeweils eine Fotocollage überreicht. Die Fans, die sich sicherlich gerne von ihnen verabschiedet hätten, fehlten einfach.
Sportlich ist aber alles im Reinen. Der 1. FC Saarbrücken bleibt der beste Aufsteiger und dürfte für sich selbst die beste Platzierung „ever“ in der dritten Liga erreichen.
Die Partie wurde an diesem Abend übrigens von zwei FCS Legenden verfolgt: Werner Otto, der zu jedem Heimspiel von Jörg Alt, dem 1. Vorsitzenden, abgeholt und wieder nach Hause gebracht wird, und Emil Poklitar. „Der weiße Wal“ besitzt nach wie vor die höchste Torquote aller Spieler des 1. FC Saarbrücken.