Bei sengender Hitze besiegte der 1. FC Saarbrücken am Samstagnachmittag den SV Damstadt 98 mit 2- oder 3:1, je nachdem, ob man das Spiel nach 90 oder 120 Minuten als beendet ansah. Die letzten 30 Extraminuten waren laut dem Stadionsprecher im pfälzischen Herxheim eine Trainingseinheit unter Wettbewerbsbedingungen. Geleitet wurde diese von Rüdiger Schmidt, dem Zeugwart des 1. FC Saarbrücken.
FCS-Coach Rüdiger Ziehl schickte folgende Startelf:
Menzel – Sonnenberg, Zeitz, Wilhelm – Rizzuto, Sontheimer, Krahn, Schumacher – Stehle, Schmidt, Günther-Schmidt
Von Beginn an zeigte sich trotz Temperaturen von über 30 Grad im Schatten ein temporeiches Spiel. Darmstadt besaß die erste große Chance, als Vilhelmsson vor dem Saarbrücker Tor auftauchte, aber am Neuzugang Phillip Menzel scheiterte. Unmittelbar im Anschluss ging Saarbrücken in Führung. Günther-Schmidt wurde im Strafraum gelegt und Patrick Schmidt verwandelte den daraus resultierenden Elfmeter im Nachschuss zur 1:0-Führung für Saarbrücken.
Die Freude darüber währte jedoch nur kurz. Bereits wenige Minuten später konnte sich ein anderer Neuzugang in Szene bringen. Aleksandar Vukotic, gerade vom SV Wehen Wiesbaden nach Darmstadt gewechselt, wuchtete einen Eckball per Kopf ins Netz.der Saarländer. Nach diesem Ausgleich übernahmen die Lilien kurzzeitig die Spielkontrolle und kamen durch Fraser Hornby und Paul Will zu weiteren guten Möglichkeiten, die jedoch ungenutzt blieben. Saarbrücken zeigte sich effektiver: Nach einer Ecke traf Manuel Zeitz per Direktabnahme und brachte die Saarländer erneut in Führung. Zuvor war Julian Günther-Schmidt wegen einer leichten Verletzung durch Kasim Rabihic ersetzt worden.
In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel. Beide Teams hatten mit der Hitze zu kämpfen und zeigten weniger dynamische Aktionen. Hinzu kamen ab der 60. Minute viele Wechsel auf beiden Seiten. Dennoch besaß der FCS durch Till Schumacher eine gute Chance, die Führung auszubauen, als sein Kopfball knapp am Tor vorbeiging. Darmstadt hielt dagegen aktiv, konnte aber keine zwingenden Chancen herausspielen.
Die reguläre Spielzeit endete mit 2:1 für den 1. FC Saarbrücken. In der zusätzlichen halben Stunde, die beide Teams als Trainingsspiel unter Wettbewerbsbedingungen vereinbart hatten, setzte sich Saarbrücken endgültig durch. Amine Naifi, der in der regulären Spielzeit bereits die Latte getroffen hatte, ließ eine große Chance ungenutzt, als er nach einem Solo den Ball am langen Pfosten vorbeischob. Besser machte es der erneut überaus auffällige Chafik Gourichy kurz vor Schluss, als er aus halblinker Position abzog und Darmstadt-Keeper Karol Niemczycki keine Chance ließ.
Fazit: Natürlich sind Testspiele in der Vorbereitung Muster ohne Wert. Ab der 60. Minute wechselten beide Teams komplett durch und es kämen später beim FCS auch wieder drei Jugendspieler zum Einsatz, die ihre Sache übrigens ausgezeichnet machten. Dennoch erlebten die zahlreichen FCS-Fans in Herxheim einen sehr überzeugenden Auftritt ihrer Mannschaft. Erste Erkenntnis: Das 3-4-3 scheint sehr gut zum aktuellen Kader zu passen, wobei man in Betracht ziehen sollte, dass mit Maurice Multhaup ein blitzschneller Außenstürmer noch gar nicht zum Einsatz gekommen ist. Zweite Erkenntnis: Auf allen Positionen verfügt der Trainer nun über eine gleichwertige Alternative. So kann er nicht nur bei Verletzungen, sondern auch bei Formschwankungen reagieren und kann weiterhin eine Top-Elf auf den Rasen schicken. Man darf also sehr gespannt sein, wie die Liga für den FCS in diesem Jahr anläuft. Vorher gibt es noch einen weiteren Test gegen den luxemburgischen Erstligisten Swift Hesperange.
Fotogalerie von Catharina Kuhn:
