Nach einer kampfbetonten Partie im mit 23.000 Zuschauern besetzten Rudolf-Harbig-Stadion gingen die Mannen von Manager und Interimstrainer Rüdiger Ziehl als 2:1 Sieger vom Platz. Julian Günther-Schmidt widmete sein Tor dem verletzten Stürmer Sebastian Jacob.
Die Begegnung gegen die SG Dynamo Dresden versprach Brisanz. Denn Interimstrainer Rüdiger Ziehl hatte infolge des vorangegangenen Spieltags einige Ausfälle zu verkraften. Neben dem Top Scorer Sebastian Jacob, der am Montag am Kreuzband operiert werden wird, hatte sich auch Stürmer Marvin Cuni mit einem Blutergauss im Oberschenkel abgemeldet. Ziehl setzte deshalb auf folgende Startelf:
Batz – Thoelke, Boeder, Uaferro – Jänicke, Kerber, Gnnaase, Neudecker, Rizzuto – Biada, Günther-Schmidt
Dresden agierte von Beginn an mit mehr Ballbesitz. Der FCS verhielt sich zunächst abwartend, zeigte aber bald, dass die Idee des Trainers war, blitzschnell bei Balleroberung umzuschalten. In der 18. Minute allerdings signalisierte Julius Biada, der sicherlich wesentlicher Bestandteil der Strategie gewesen war, dass es mit ihm nicht weitergehen würde. Er humpelte starren Blickes vom Platz. Für ihn kam Justin Steinkötter.
In der 22. Minuten kam es zur ersten ernsthaften Chance des Spiels als Arslan steil geschickt wurde. Hätte er gleich abgeschlossen, wäre es gefährlich für das Saarbrücker Tor geworden, doch er ließ sich von Boeder abdrängen, so dass sein Schluss nur noch das Außennetz touchierte. Saarbrücken besaß mit einem Freistoß, den Gnaase herausgeholt hatte, eine kleinere Möglichkeit in der 27. Minute. Danach wurde das Spiel temperamentvoller. Es wurde spürbar, dass Dresden mit aller Macht auf den ersten Treffer gehen wollte, doch der fiel auf der anderen Seite.
Nach einem klaren Foul im Strafraum von Kulke an Kerber in der 33. Minute, erzielte Julian Günther-Schmidt per Elfmeter die Führung für den FCS und lief vom Platz, um das Trikot von Sebastian Jacob hochzuhalten. Saarbrücken war nun besser, ohne feldüberlegen zu sein, verhielt sich taktisch clever. Dresden erarbeitete sich noch eine vielversprechende Freistoßsituation in der 43. Minute. Doch diese wurde kläglich vergeben.
Kaum aus der Halbzeitpause herausgekommen, pfiff Schiedsrichter Thomsen erneut Elfmeter. Thoelke soll den Ball mit dem Oberarm gespielt haben. Eine glatte Fehlentscheidung. Arslan scheiterte zunächst an Batz, verwandelte jedoch den Nachschuss. 1:1 nach 50 Minuten.
Im Gegenzug wäre beinahe das 1:2 gefallen, doch Kerber, verpasste den Ball um Haaresbreite. Dafür fiel die Führung in der 63. Minute Steinkötter hatte den Ball rechts über den Strafraum gehoben, von links flankte Neudecker und Steinkötter war im Zentrum am Platz und verwandelte eiskalt. Dresden verstärkte nun die Offensive, brachte Kade und Schäffler. Ziehl reagierte, brachte in der 77. Minute Zeitz und Frantz für Neudecker und Günther-Schmidt. Gegen Ende entwickelte sich das Spiel zu einer Abwehrschlacht. Dresden warf alles nach vorne, allerdings wenig strukturiert, so dass es der Abwehr des 1. FC Saarbrücken recht einfach gelang, den Kasten sauber zu halten. In der 90. Minute köpfte Knipping ungebremst an die Latte. Der Ball sprang jedoch vor der Linie wieder zurück ins Feld und konnte geklärt werden. Ein Kopfball des Dresdener Torhüters Drljaca neben den Kasten von Daniel Batz beendete die Partie.
Fazit: Mit der besten Mannschaftsleistung der Saison besiegte der 1. FC Saarbrücken heute verdient die SG Dynamo Dresden, auch wenn er offensiv nur wenig anzubieten hatte. Leidenschaft und Zusammenhalt sind wieder auf dem Platz und der Abstand zu den oberen drei Plätzen in der Tabelle bleibt in Sichtweite. Vor den Sonntagsspielen liegt der FCS nur einen Punkt zurück auf den aktuellen Tabellendritten SV Wehen Wiesbaden, der allerdings morgen von Ingolstadt überholt werden kann.
Der neue Trainer des 1. FC Saarbrücken soll trotz der phänomenalen Leistungssteigerung des Teams unter Rüdiger Ziehl noch vor dem Beginn der Trainingswoche am Dienstag vorgestellt werden.
