Letztlich verdient nahm das Team des 1. FC Saarbrücken einen Punkt aus Ingolstadt mit nach Hause. Zwei starke Abwehreinheiten und Torhüter ließen keine Treffer zu. So bleiben die heutigen Gegner weiterhin ohne Gegentor und marschieren zunächst im Gleichschritt durch die Liga.
Uwe Koschinat hatte schon vor dem Spiel mit seiner Aufstellung für Überraschung gesorgt, auch bei Rüdiger Rehm, dem ehemaligen Saarbrücker Spieler und jetzigen Cheftrainer des FC Ingolstadt. Neben dem „etatmäßigen“ Linksverteidiger hatte der Coach auch seinen Konkurrenten auf der Position, Pius Krätschmer, in die Startelf berufen. Dafür blieb Julian Günther-Schmidt überraschenderweise zunächst auf der Bank. Dort nahm auch Richard Neudecker Platz. Er hatte bereits seit einiger Zeit Probleme mit der Wade und hatte nach der langen Busfahrt nach Ingolstadt den Eindruck, dass sich die Situation verschlimmert habe. Mannschaftsarzt. Dr. Pahl, das Trainerteam und der Spieler trafen vor Beginn der Partie die Entscheidung, den bayrischen Neuzugang zu schonen.
Batz – Frantz, Thoelke, Uaferro, Krätschmer, Schwede – Kerber, Zeitz, Jänicke – Jacob, Cuni
Die Aufstellung lautete also:
Von Beginn an war die Rollenverteilung klar: Ingolstadt bemühte sich um die Spielkontrolle und lief gegen das massive FCS-Abwehrbollwerk an. Allerdings ohne großen Erfolg. Die Saarbrücker Defensive agierte aufmerksam und kompromisslos, nur ganz selten wurde Daniel Batz gefordert. Den ersten Angriff des 1. FC Saarbrücken sahen die 4366 Zuschauer nach 14. Minuten als Schwede vor dem Kasten von Marius Funke auftauchte.
Brenzlig wurde es nur einmal, als Mike Frantz sich nach 36. Minute auf rechts durchgesetzt hatte und den Ball an den Strafraum der Schanzer zirkelte, wo Tobias Jänicke abzog und Tobias Schröck den Ball mit der Hand spielte. Den anschließenden Freistoß setzte Cuni knapp neben den Kasten. „Des is so a richtiger Sommerfußball. Da is überhaupt kein Tempo drin!“ kommentierte ein bayrischer Kollege die erste Halbzeit, der aus Saarbrücker Sicht tatsächlich bestenfalls abzugewinnen war, dass die Abwehr bombensicher stand.
Die zweite Halbzeit begann mit mehr Elan. Zunächst schickte Tobias Jänicke Marvin Cuni, dessen Schuss von Brackelmann zur Ecke abgewehrt wurde. Diese schlug abermals Jänicke scharf auf den kurzen Pfosten, wo Sebastian Jacob lauerte. Der kam jedoch nicht an den Ball, sondern sein Gegenspieler Brackelmann, dessen Kopfball seinen Schlussmann auf eine harte Probe stellte. In der 52. Minute setzte sich Tobias Bech auf rechts durch und stand plötzlich vor Daniel Batz, der lange wartete und den Schuss parieren konnte. Sechs Minuten später kam Sarpei aus 20 Metern unbehelligt zum Schuss, verfehlte jedoch knapp das Tor. Ingolstadt war nun wieder erwacht.
Uwe Koschinat reagierte mit dem Austausch von Grimaldi für Jacob und Günther-Schmidt für Jänicke. Das hatte einen kurzen Effekt auf das Offensivspiel des 1. FC Saarbrücken, bis auch Rüdiger Rehm wechselte. Er brachte Doumbouya und Hawkins für Schmidt und Röhl. Hawkins hatte in der 71. Minute den Führungstreffer auf dem Fuß, doch er verzog knapp. Zehn Minuten später hätte der Schiedsrichter Elfmeter pfeifen können als Tobias Schwede den Ex-Mannheimer Marcel Costly im Strafraum umrempelte. Er unterließ es zur Freude der Saarbrücker, die kurz vor Schluss durch Cuni und Schwede noch einmal für Gefahr vor dem Ingolstädter Tor sorgten, bevor Schiedsrichter Nicolas Winter die Partie beendete.
Fazit: Die Begegnung Zweiter gegen Dritter wurde leider dem Anspruch der Fans beider Lager an eine Spitzenpartie nicht gerecht. Der FCS war mit der Maßgabe nach Oberbayern gefahren, keine Niederlage zu kassieren und kann deshalb mit dem Erreichten sicherlich zufrieden sein. Das Team des Zweitligaabsteigers fand kaum ein Mittel, den Riegel der Saarbrücker zu knacken und wenn einmal etwas durchkam, war Daniel Batz zur Stelle. Das war taktisch clever, denn seit dieser Saison kann der Trainer auf die Abwehr bauen. Gegen den höchst dotierten Sturm der Liga agierte insbesondere Bjarne Thoelke wieder herausragend.
Fotogalerie von Catharina Kuhn: