Nach einer kampfbetonten Partie verließen die FCS-Spieler mit hängenden Köpfen den Platz. Das Tor des Tages fiel nach 33 Minuten durch Dominik Martinovic. Uwe Koschinats Mannschaft versuchte in der zweiten Hälfte wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen, agierte jedoch zu ideenlos um Mannheims Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Nach drei sieglosen Spielen steht der Trainer stark in der Kritik.
Es begann mit Gänsehautstimmung im mit 12068 Zuschauern besetzten Carl-Benz-Stadion. Obwohl doch einige Lücken in den Rängen sichtbar waren, zeigten beide Fangruppen schon deutlich vor dem Anpfiff, was sie lautstärkemäßig drauf haben. Leider hielt das Spiel nicht, was die Stimmung verhieß.
Auf Saarbrücker Seite gab es gleich zu Beginn eine Überraschung in der Aufstellung: Dave Gnaase hatte den Vorzug vor Kapitän Manuel Zeitz erhalten, der ebenso die Bank drücken musste wie zunächst auch Julian Günther-Schmidt und Julius Biada, die nicht wenige in der Startelf erwartet hätten. Dennoch schickte Uwe Koschinat eine formal überaus offensive Mannschaft aufs Feld:
Batz – Rizzuto, Thoelke, Zellner, Schwede – Kerber, Gnaase, Neudecker – Jacob, Jänicke, Cuni
Vor den Augen des FCS-Präsidenten Hartmut Ostermann begann Mannheim forsch, versuchte gleich zu zeigen, wer der Herr im Carl-Benz-Stadion ist. Saarbrücken bemühte sich, die anrollenden Offensivwellen zu brechen, was einige Male über Neudecker gelang, allerdings ohne dass etwas Zählbares dabei heraus springen wollte. Als sich das Spiel etwas zugunsten der Saarländer zu entwickeln schien, schafften es die Mannheimer Steven Zellner aus der Innenverteidigung herauszuziehen. Ein langer Ball nach 33 Minuten auf Martinovic und der Rechtsaußen der Buwe hatte freien Lauf aufs Tor, zog aus 20 Metern ab und verwandelte unhaltbar für Daniel Batz. Der Ausgleich lag kurz vor Ende der 1. Halbzeit in der Luft, doch Cunis Kopfball auf Vorlage von Neudecker landete am Pfosten.
Die zweite Hälfte ist schnell erzählt. Der FCS versuchte vergeblich, ein Offensivspiel auf den Rasen zu bekommen, doch die Mannheimer setzten körperlich alles dagegen und zerstörten die Offensivbemühungen der Saarbrücker meist schon im Ansatz. Erst die Hereinnahme von Julius Biada und Julian Günther-Schmidt brachte kurzzeitig etwas mehr Fluss nach vorne, doch eine echte Torchance konnten sich die Saarbrücker erst vor drei Minuten vor Schluss erarbeiten, als Boeder allein vor dem Mannheimer Torhüter Morten Behrens auftauchte und aus spitzem Winkel leider keinen platzierten Kopfball zustande brachte. Also blieb es beim verdienten 1:0 für den SV Waldhof.
Fazit: „Uwe raus!“ skandierte die Fankurve nach Spielende und die Ergebnisse seit dem überzeugenden 6:0 Sieg in Bayreuth zeigen in eine Richtung, die keinem Blauschwarzen gefallen kann. Es hakt nicht nur in der Offensive. Die Mannschaft wirkt hilflos und die obere Tabellenregion entfernt sich konstant vom 1. FC Saarbrücken.
Was nun geschehen wird – oder eben nicht – hat allein das Präsidium um Hartmut Ostermann in der Hand. Man darf davon ausgehen, dass die Rückfahrt nach Saarbrücken nicht ohne Diskussionen vonstatten gegangen sein dürfte. Ist Uwe Koschinat noch der Richtige? Kann er die Wende schaffen?
Rüdiger Ziehl hatte vor der Begegnung bestätigt, dass Koschinat auch nach dem Spiel noch im Amt sein würde, unabhängig vom Ergebnis. Von daher ist davon auszugehen, dass der Coach trotz der Fanproteste zumindest das Heimspiel gegen den FSV Zwickau erhält, um mit drei Punkten die Trendwende zu setzen.