Die FCS- Fans sind gefrustet. Viele haben ihren Herzensverein seit Anfang März nicht mehr live erleben können. Und Übertragungen der Qualität „sportdeutschland.tv“ provozierten nicht wenige, dafür aber sehr eindeutige Kommentare nach dem Motto „Schlechter geht´s nicht!“. Da bleibt nur die Hoffnung, dass der SR die Spiele gegen Homburg und das Finale, wer auch immer daran teilnimmt, übertragen wird.
Die erste Hürde auf diesem Weg hat das Team von Lukas Kwasniok am Samstag in souveräner Weise übersprungen. Bereits nach drei Minuten zeigte sich, dass die neue taktische Ausrichtung – Ball aus dem Zentrum auf Außen, Flanke in die Spitze – schwer zu verteidigen ist. Die wuseligen Dieffler jedenfalls mussten zuschauen als der abermals starke Timm Golley mit einer Körperdrehung seine Gegenspieler narrte und den schnellen Nicklas „Shipi“ Shipnoski auf rechts schickte. Der überlief ganz locker – zumindest sah es so aus – die Viererkette der Roten und legte quer auf José Pierre Vunguidica, der nur noch einzuschieben brauchte. Sauber!
Die Überlegenheit des FCS dokumentierte sich auch in weiteren Szenen dieser Art. Mal war es Vunguidica, der über links in den Strafraum passte, mal Shipnoski, mal einer der Achter Mendler oder Golley. Selbst die Außenverteidiger brachten sich immer wieder ins Offensivspiel ein, so dass der Oberligist aus dem Dillinger Stadtteil arg in Bedrängnis geriet. Das 2:0 von Shipnoski hätte auch schon das 5:0 sein können, denn Mendler, Deville und Froese (aus der Distanz) hatten zuvor schon klar Möglichkeiten, das Ergebnis nach oben zu schrauben. Ein Abschlag des ehemaligen Saarbrückers Enver Marina wurde in der 24. Minute von Golley abgefangen, der den Ball umgehend wieder in der Strafraum der Hausherren beförderte, wo Markus Mendler nur noch quer auf „Shipi“ legen musste – 2:0.
Wenige Minuten später schnappte sich Shipnoski erneut den Ball von zwei Diefflern, die etwas unentschlossen mit dem Ball vor dem Sechzehner agierten, doch sein Schuss verfehlte das Tor nur knapp. Die nächste Szene leitete Kianz Froese ein, der, heute auf der Sechs, mit einem Pass aus dem Zentrum den durchstartenden Mendler bediente, welcher allein vor Enver Marina stehend, knapp vergab. In der 41. Minute sollte aber auch Markus Mendler, der bisher treffsicherste FC-ler in der Vorbereitung sein Tor schießen: Nach einer Ecke von linke gelangte der Ball auf die rechte Seite zu Timm Golley, der mit einem präzisen Lupfer Markus Mendler bediente, welcher volley aufs Dieffler Tor abzog. 3:0 41. Minute. In der 44. Minute wurde Fabian Poß, vor einigen Jahren noch Wunschkandidat für die Mittelstürmerposition beim 1. FC Saarbrücken, auf Seiten der Dieffler ausgetauscht. Mit einer etwas besseren Chancenverwertung der Hauptstädter hätten die Hausherren bereits zur Halbzeitpause zweistellig in Rückstand liegen können.
Sie wehrten sich allerdings nicht nur sportlich gegen den anscheinend übermächtigen Gegner, sondern rissen am Trikot, rempelten, wurden sogar tätlich, was in der 2. Halbzeit fast zu einem Eklat führen sollte. Saarbrücken tauschte zunächst Singer für Shiponoski und Köhl für Deville. Der Spielfluss des Drittligisten ging nach der Pause etwas verloren, so dass Diefflen mehr Aktionen Richtung Saarbrücker Tor entwicklen konnten. Dort blieben sie entweder an der Innenverteidigung hängen oder scheiterten an Daniel Batz. Der FCS stellte nach 58 Minuten quasi den Spielbetrieb auf Pflichtprogramm um. Zuvor hatte sich unmittelbar vor der Bank der Dieffler ein „Körperteil“ ins Gesicht von Timm Golley verirrt, was den Zorn seines Trainers erweckte. Als der sich dann bei dem erschreckend schwachen Schiedsrichter Timo Klein aus Kaiserslautern beschwerte, hörte man drastische Schimpftiraden von Seiten der Dieffler Bank in Richtung Lukas Kwasniok über den Platz schallen. Der bestätigte nach dem Spiel, dass er und seine Mannschaft nach dem Vorfall „die Lust am Spiel verloren“ hätten. Kwasniok wechselte Gouras für Golley ein, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Kurz vor Ende wurde auch dieser völlig grundlos körperlich von seinem Gegenspieler attackiert. Am Spielstand änderte sich nichts mehr.
Fazit: Der beste FCS, den wir bisher unter Lukas Kwasniok haben spielen sehen, zieht völlig verdient ins Halbfinale des Sparkassenpokals ein. Diefflen hatte zu keinem Zeitpunkt auch nur den Hauch einer Chance und dürfte sich mit dem unsportlichen Auftreten einiger Spieler und des Trainers sicherlich keine Freunde im Lager des 1. FC Saarbrückens gemacht haben.