Rekordkulisse im neuen Ludwigsparkstadion. Vor knapp 10.000 Zuschauern, die so heftig einheizten, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen konnte, musste der 1.FC Saarbrücken gegen den Zweitliga-Absteiger aus Braunschweig antreten. Dabei griff Uwe Koschinat auf die Startelf vom vorangegangenen Match in Meppen zurück:
Batz – Ernst, Zeitz, Krätschmer, Müller – Jänicke, Groiß, Kerber, Gouras – Jacob, Grimaldi
Etwas überraschend war, dass neben dem wieder genesenen Julian Günther-Schmidt auch Robin Scheu wieder im Kader stand.
Die Partie begann etwas verhaltener als zuletzt in Meppen, wo direkt die Post abgegangen war. Klare Vorteile könnte sich keines der beiden Teams in der ersten Viertelstunde erarbeiten, obwohl Minos Gouras in der 15.Minute aus aussichtsreicher Position ans Außennetz der blaugelben Gäste ballerte. Drei Minuten später flankte Müller von der Außenlinie in den Fünf-Meter-Raum der Braunschweiger, doch Grimaldi konnte die Vorlage nicht verwerten. Ähnlich wie 6 Minuten später, als der Stürmer des FCS nach einer Ecke zum Kopfstoß kam.
Nach 26 Minuten hatten die Gäste ihre erste große Torchance. Nach einer Ecke von rechts köpfte Schultz in die rechte untere Torecke, doch Batz konnte gerade noch retten. Das war endgültig der Weckruf für den 1.FC Saarbrücken. Nach einem abgefälschten Freistoß von Krätschmer sprang der Ball im Sechzehner zu Grimaldi, der sich mit dem Leder um die eigene Achse drehte und zum 1:0 in der 35.Minute einschoss. Danach drängten die Niedersachsen auf den Ausgleich, doch Schiedsrichter Schlager pfiff nach 45 Minuten pünktlich zur Pause ab.
Der Braunschweiger Trainer Michael Schiele wechselte in der Halbzeit: Pena Zauner kam für Consbruch. Das Spiel änderte sich nicht. Es ging hin und her, mit einem leichten Übergewicht der Saarbrücker. Dann patzte Pius Krätschmer beim Abspiel am linken Spielfeldrand, Krauße passt auf Lauberbach, der Batz keine Chance lässt. 1:1 nach 57 Minuten. Unmittelbar danach hätte Multhaupt erhöhen können, doch Batz war zur Stelle.
Dann waren die Saarbrücker dran. Mit Wucht kamen sie über links vor das Tor der Braunschweiger. Grimaldi legte ab für Kerber, der in Strafraumhöhe abzog und unhaltbar in den rechten oberen Winkel traf. Eine wunderbare Torpremiere des 19-jährigen Saarländers.
Drei Minuten später lag der erneute Ausgleich in der Luft, doch Batz parierte Multhaupts Schuss aus halbrechter Position. In der 72. Minuten folgte die nächste Premiere auf Saarbrücker Seite: Für Sebastian Jacob kam Lukas Boeder ins Spiel. Saarbrücken stellte um, Kerber rückte etwas vor, während sich Boeder im zentralen Mittelfeld einreihte. Später wechselte Uwe Koschinat Gouras aus und brachte Robin Scheu für das linke Mittelfeld. Auf der anderen Seite tauschte Michael Schiele Girth und Kobylanski für Wiebe und Lauberbach. Ein Wechsel, der sich lohnen sollte, denn die Braunschweiger drängten nun geradlinig auf den Ausgleich. Den verwandelte allerdings Pius Krätschmer in der 85. Minute. Krauß hatte den Ball von rechts in den Strafraum geschlagen, Krätschmer erwischte das Leder vor Batz und Zeitz und lenkte es unglücklich ins eigene Tor.
In der letzten Spielminute durfte Julian Günther-Schmidt nach seiner Verletzung in Köln wieder ran, doch die beste Chance hatten die Braunschweiger. Krauße verzog jedoch aus guter Position, so dass es beim 2:2 blieb.
Fazit: Das Unentschieden war letztlich leistungsgerecht. Braunschweig präsentierte sich als starker Gegner, der am Ende die Partie noch für sich hätte entscheiden können. Uwe Koschinat merkte man nach Ende des Spiels an, dass er nicht mit jeder Spielerleistung an diesem Abend glücklich war. Dennoch lieferte sein Team eine insgesamt gute Leistung ab und sein Resumée, dass die Entwicklung der Mannschaft positiv verlaufe, kann man trotz der beiden Punkteteilungen in den letzten Spielen sicherlich nachvollziehen. Verglichen mit den Auftritten zu Beginn der Saison, hat sich das Koschinat-Team drastisch verbessert.
In zwei Wochen beim Halleschen FC wird wahrscheinlich eine veränderte Elf auflaufen. Robin Scheu und Julian Günther-Schmidt drängen ins Team, auch Lukas Boeder will sicherlich mehr Spielzeit. Zuvor wird morgen aber noch der Saarlandpokalgegner des 1. FC Saarbrücken ausgelost. Falls das Match in der kommenden stattfinden kann, wird die geplante Freundschaftsspielbegegnung gegen Royal Luxemburg, die für Donnerstag vorgesehen ist, ausfallen.