Vor 1402 Zuschauern erreichte der 1. FC Saarbrücken trotz Überzahl ab der 8. Minute nur ein 1:1 im Stadion Rote Erde und kommt damit in der Tabelle nicht voran.
Überraschung in der Startelf des 1. FC Saarbrücken! Luca Kerber rückte auf die rechte Seite der Dreier-Abwehrkette. Seinen Platz nahm Tim Civeja ein, der schon längere Zeit nicht mehr von Beginn an ran durfte.
Schreiber – Kerber, Zeitz, Boeder – Günther-Schmidt, Civeja, Sontheimer, Rabihic, Gaus – Naifi, Brünker
Der FCS begann schwungvoll. Bereits nach drei Minuten setzte Marcel Gaus Kai Brünker mit einer schönen Flanke in den Fünfmeterraum in Szene. Der Stürmer konnte die Vorlage aber nicht verwerten. Wenig später stieg Michel 25 Meter vor dem Kasten der Dortmunder brutal gegen Günther Schmidt ein und traf den Pforzheimer dabei im Gesicht. Schiedsrichter Timon Schulz zögerte zunächst, zeigte dem 10er des BVB dann jedoch die Rote Karte. „Günni“ konnte nach einer kurzen Behandlungspause das Spiel mit einem „Turban“ fortsetzten. Würde der FCS, der zuletzt vor allem an der Chancenverwertung scheiterte, die Überzahl endlich in Tore ummünzen können? An den gut 500 mitgereisten Unterstützern sollte es nicht liegen.
Und tatsächlich bestürzten die Saarländer das Tor von Ostrzinski, allerdings fehlte weiterhin die Effektivität. Die bewies indes Elongo-Yombo, der in der 25. Minute aus fast 30 Metern einfach einmal draufhielt und sehenswert traf. Verkehrte Welt! Aber auch in den darauffolgenden Minuten erschienen die wenigen Möglichkeiten der Hausherren weit gefährlicher als die Aktionen der Kämpfer aus dem Saarland, die fast ausschließlich im Vorwärtsgang agierten. Es ergaben sich durchaus Chancen, etwa als Ostrzinski eine Flanke von Günther-Schmidt fast ins eigene Netz befördert hatte oder kurz vor dem Pausenpfiff als Gaus den Ball über die Latte drosch. Dennoch ging die knappe Führung zur Halbzeit für die spritziger wirkenden Dortmunder in Ordnung.
Nach der Pause ging es weiter wie zuvor: Saarbrücken drückte auf den Ausgleich, Dortmund verteidigte mit Mann und Maus. In der 55. Minute kam es zu einem Zusammenstoß im Dortmunder Strafraum zwischen Brünker und Suver, der sich erfreulicherweise als weniger schwer herausstellte. In der 62. Minute hätte das 1:1 fallen müssen. Eine mustergültige Flanke erreichte Julian Günther-Schmidt im Fünfmeterraum der Gelben, doch sein Kopfball fiel direkt in die Arme von Ostrzinski. Günther-Schmidt ging danach vom Feld, für ihn kam Simon Stehle. Dortmund blieb mit blitzschnell vorgetragenen Umschaltmomenten gefährlich, denen jedoch ebenso die Präzision fehlte, wie den Angriffen der Gäste.
Nach 69 Minuten ging Marcel Gaus vom Platz. Für ihn kam Fabio Di Michele Sanchez. Gefahr brachte schließlich ein Distanzschuss aus 20 Metern von Lukas Boeder in der 76. Minute, den der Dortmunder Keeper aber über den Kasten drückte. Wenig später jubelten die Hausherren verfrüht. Elongo-Yombo war erneut über die linke Seite gesprintet und hatte in die Mitte geflankt, wo Azhil abzog, aber ganz knapp am Tor vorbeischoss.
Saarbrücken wechselte in den Powerplaymodus. Aus allen Lagen wurde geschossen, doch kein Ball brachte den Kasten von Ostrzinski in Gefahr. Die Erlösung für den FCS brachte schließlich ein Freistoß. Rabihic hob den Ball über die Mauer, Manuel Zeitz war mit dem Kopf zur Stelle. 1:1 in der 86. Minute. Der überraschende Treffer sorgte noch einmal für Aufschwung bei den Blauschwarzen. Kapitän Zeitz nahm nach einer Ecke in der 90. erneut Maß, scheiterte jedoch.
Bildergalerie von Catharina Kuhn: