Warnungen gab es vor dem Spiel genug – vor allem vom eigenen Trainer. Deshalb gab der 1. FC Saarbrücken gleich zu Beginn des Spiels schon einmal richtig Gummi und erarbeitete sich Chancen im Minutentakt. Sehr auffällig dabei Alexendre Mendy, der seinen Gegenspiel Cissé immer wieder düpierte und mit Hochtempoattacken in die Verzweiflung führte. Es zeigte sich aber bald, dass die FCS Angreifer vor dem Tor einfach zu komplizert agierten. Der richtige Moment zu Abschluss wurde meist verpasst. Wenn nicht, dann half den Pfälzern der hervorragend aufgelegte Daniel Kläs im Tor. Und dann kam die Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Die Saarländer vertendeln rechts vor dem Tor einen Ball, der quer auf den agilen Rohracker gelegt wird. Dessen Schuss wird abgeblockt, doch der daneben postierte Özer nicht den Abpraller dirkt und knallt ihn unhaltbar für David Salfeld in die blauschwarzen Maschen. Ein Alptraum!
In der zweiten Halbzeit versuchten die Saarbrücker den Druck auf das gegnerische Tor wie in der ersten Halbzeit hoch zu halten, doch es gelang ihnen nicht mehr so unwiederstehlich wie zuvor. Stattdessen versuchten die Pirmasenser nun etwas mehr nach vorne zu bringen, was selten gelang, aber oft mit kleineren Spielverzögerungen und Fouls zur Verunsicherung der Spieler des FCS zu führen schien. Diese zollten allmählich Tribut an die hohe Geschwindigkeit, die sie in der ersten Halbzeit vorgelegt hatten. Trainer Dirk Lottner reagierte und brachte in der 69. Minute Sökler und Mendler für Holz und Mendy. Zehn Minuten später konnte dann der heute wieder überragende Kevin Behrens mit einer beherzten Aktion den mehr als verdienten Ausgleichstreffer markieren.
Nur zwei Minuten später rennt der für den schwachen Auer eingewechselte Rugg allein auf das Tor von Salfeld und kann von Chrappan nur noch durch ein Foul kurz vor der Strafraumgrenze gestoppt werden. Rote Karte und Freistoß – nicht diskutierbar. Andre Hahn wird noch einmal eingewechselt und ersetzt den heute nicht so effizienten Patrick Schmidt.
Fazit: Gegen einen weitestgehend chancenloses FK Pirmasens hätte man heute wenigstes mit drei Toren Abstand gewinnen müssen. Die Mannschaft des 1. FC Saarbrücken spielt gut, erarbeitet sich sehr viele Torgelegenheiten, kämpft beherzt – und trifft viel zu selten. Hier gibt es noch deutliches Steigerungspotenzial. Ebenso auf den Außenverteidigerpositionen, wo man heute gegen einen wirklich nicht überragenden FKP erneut deutliche Probleme erkennen ließ. Aber die Fans stehen hinter diesem Team und feierten es nach dem Abpfiff, als hätte man heute einen Sieg eingefahren.
1. FC Saarbrücken: Salfeld – Wenninger, Rau, Chrappan, Müller – Studtrucker, Holz (69. Sökler), Zeitz, Mendy [69. Mendler) – Behrens, Schmidt (85. Hahn)
Trainer: Lottner
FK Pirmasens: Kläs – Cissé, Steil, Heinze, Grünnagel – Becker, Reinert, Freyer (54. Bürger), Rohracker (72. Grimm), Özer – Auer (59. Rugg)
Trainer: Tretter
Tore:
0:1 Özer, 45. Minute
1:1 Behrens, 79 Minute
Vorkommnisse: Rote Karte für Chrappan in der 82. Minute
Zuschauer: 2.700