Vor 14.063 Zuschauern in der Duisburger Schauinsland-Reisen Arena musste der 1. FC Saarbrücken eine Niederlage einstecken. Mit zwei Treffern von Kölle und Pusch wahrte der MSV seine Chance auf den Klassenerhalt, während der FCS im Tabellenmittelfeld stecken bleibt und mit dem Aufstieg in die zweite Liga nichts mehr zu tun haben dürfte.
Rüdiger Ziehl überraschte mit seiner Aufstellung, denn neben Civeja für den gesperrten Sontheimer nominierte er auch Julian Günther-Schmidt. Dafür blieb Kasim Rabihic zunächst auf der Bank, ebenso wie Bjarne Thoelke, bei dem bekannt ist, dass seine Verletzungsanfälligkeit steigt, wenn er drei Spiele in einer Woche absolviert. Wie erwartet kehrte Calogero Rizzuto ins Team zurück, so dass sich folgende Startaufstellung ergab:
Schreiber – Rizzuto, Boeder, Zeitz, Becker D., Gaus – Günther-Schmidt, Kerber, Civeja – Naifi, Brünker
Den ersten Aufreger gab es als Tim Schreiber nach fünf Minuten im Fünfmeterraum der Ball aus der Hand geschlagen wurde. Schiedsrichter Benen gab Freistoß für den FCS, der sofort auf Angriff umschaltete und über die agile rechte Seite in der Folge Druck machte. Zeitz Kopfball nach einer Ecke war Ergebnis dieser Offensive, doch sein Abschluss landete beim Duisburger Keeper Vincent Müller. Der Saarbrücker Kapitän sah drei Minuten später die gelbe Karte, weil er im Rückwärtsgang einen Angriff der Zebras jäh gebremst hatte. Der darauf folgende Freistoß von Pledl war harmlos wie der MSV bis dahin insgesamt.
Die Hausherren übernahmen nun zwar die Initiative, aber den Bemühungen mangelte es an Exaktheit. Viele Zuspiele im letzten Drittel kamen schlicht nicht an. Das konnte der FCS besser. Erneut nach einer Ecke, war es diesmal Luca Kerber, der frei zum Kopfball kam, diesen jedoch direkt auf Vincent Müller lenkte. Für die Duisburger ein Weckruf. Sie legten eine Schippe drauf und kamen in der 21. Minute durch Niklas Kölle nach einer langen Flanke von Pledl zur Führung.
Nach der Führung drückten die Zebras weiter, doch der FCS hatte in der 30. Minute die nächste Chance als Julian Günther-Schmidt aus gut 25 Metern abzog und den Kasten nur knapp verfehlte. „Günni“ entpuppte sich in der ersten Halbzeit ohnehin als auffälligster Offensivakteur. Auch wenn ihm nich alles gelang, schleppte er immer wieder den Ball nach vorne, um seine Mitspieler in Szene zu setzen. Nach 42 Minuten ging Kai Brünker nach einem Foul am Duisburger Strafraum humpelnd vom Platz. Für ihn kam Simon Stehle aufs Feld.
Boris Schommers nahm in der Pause eine Änderung vor, brachte Kolja Pusch für den nicht sichtbaren Daniel Gibczek, während Rüdiger Ziehl Rabihic gegen Civeja tauschte. Dem Spiel taten die Wechsel gut. Es ging gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit die Post ab. Pledl steuerte in der 46. Minute direkt auf Schreiber zu, doch der parierte. Wenig später kam Alexander Esswein nach einem Fehler von Günther-Schmidt zu einer guten Möglichkeit, die ebenfalls an Schreiber scheiterte. Es war nun richtig Musik in der Schauinsland-Reisen Arena.
Die spielte aber eindeutig für den MSV, der in der 60. Minute durch einen direkt verwandelten Freistoß von Kolja Pusch auf 2:0 erhöhte. Ziehl stellte nun um, brachte zunächst Di Michele Sanchez und Biada für Gaus und Zeitz und in der 80. Minute Robin Becker für Rizzuto. Das führt zu mehr Ballbesitz, aber auch zu einigen Konterchancen für die Heimmannschaft. Den Gästen aus Saarbrücken merkte man gegen Ende des Spiels an, dass sie nicht mehr an einen Erfolg an der Wedau glaubten.
Fazit: Der MSV brauchte diesen Sieg und bekam ihn. Den Zebras genügte eine konzentrierte und engagierte Leistung, um den DFB-Pokal-Halbfinalistin klar und verdient zu schlagen. Dem FCS fehlte nach dem unglaublichen Erfolg am Dienstag die geistige und körperliche Frische. Der Ligawettbewerb ist damit durch. Rüdiger Ziehl und die Mannschaft können sich nun vollkommen auf den Pokal konzentrieren.