Nachdem Magdeburg am Freitagabend in Halle gepatzt hatte, gab es am Samstag für eine ganze Reihe Mannschaften die Option, dem Tabellenführer ganz eng auf die Pelle zu rücken. Eine davon war der 1. FC Saarbrücken, der beim SV Meppen anzutreten hatte, der seine Punkte mit Hilfe des fulminanten Publikums in der heimischen Hänsch-Arena einzusammeln pflegt. Der FCS hingegen hatte noch kein Auswärtsspiel verloren.
Uwe Koschinat hatte die selbe Mannschaft aufgeboten, die bereits drei Zähler gegen Türkgücü eingefahren hatte:
Batz – Ernst, Zeitz, Krätschmer, Müller – Jänicke, Kerber, Groiß, Gouras – Jacob, Grimaldi
Das Spiel begann mit „Auswärtssieg“-Rufen der zahlreichen Fans aus dem Saarland und zwei Ecken für die Gastgeber, die jedoch geklärt werden konnten.Schon nach zwei Minuten musste Batz nach einem Freistoß klären. Doch so richtig brenzlig wurde es in der 4. Minute vor dem Meppener Tor als der FCS sich via Kerber, Jänicke und Ernst in den Strafraum der Blauen durchkombinierte. Gouras bediente Jacob, der knapp am Tor vorbei schoss. Meppen trat in der Anfangsphase alles andere als destruktiv auf, suchte den direkten Weg zum Tor, so dass sich ein regelrechter Schlagabtausch entwickelte.
Nach sieben Minuten ging der 1. FC Saarbrücken in Führung. Manuel Zeitz machte Druck auf den ballführenden Koruk, der auf Torhüter Domaschke zurückpassen wollte, aber den völlig freien Adriano Grimaldi übersah. Der bedankte sich mit einem eleganten Schuss durch die Hosenträger des Meppener Keepers.
Meppen steckte nicht auf. Doch das nützte nichts. Der erneut hervorragende Tobias Jänicke drang mit Tempo in den Strafraum der Blauen, bediente den freistehenden Minos Gouras, der zum 0:2 in der 12. Minute abzog. Wahnsinn!
Der Vorwärtsdrang der Emsländer erlahmte nun etwas, die Aktionen wurden fahriger. Saarbrücken war das Team mit einem Plan. Luca Kerber hätte in der 21. Minute fast auf 0:3 erhöhte als er – wieder ohne Gegenspieler – am Elfmeterpunkt zum Schuss kam, der jedoch zur Ecke abgefälscht wurde. Vier Minuten später zirkelte Tankulic einen Freistoß aus 20 Metern in die rechte obere Torecke der Saarbrücker, doch Daniel Batz bekam gerade noch so seine Hand dazwischen.
In der 27. Minuten gab es das Duell Batz – Tankulic erneut. Batz war aus seinem Tor gerannt, um eine Flanke abzufangen und hatte dabei Hemlein umgestoßen. Elfmeter! Tankulic verwandelte sicher zum 1:2. Der Anschlusstreffer gab der Heimmannschaft wieder Auftrieb. Sie übernahmen wieder die Initiative, doch Saarbrücken blieb gefährlich. Ein Freistoß von Müller in der 39. Minute ging jedoch direkt auf Domaschke. So ging es mit der knappen Führung in die Halbzeit.
Die zweite Halbzeit begann wie die erste aufgehört hatte. Saarbrücken zeigte den planvolleren Fußball, Meppen drückte mit hohem Aufwand, aber wenig Präzision. Vieles bei den Gastgebern ergab sich eher zufällig und wurden dann recht kläglich vergeben. Auffälligster Akteur bei den Blauen war nun der zur Halbzeit eingewechselte Stürmer Morgan Fassbender, dessen Kopfball in der 60. Minute fast sein Ziel gefunden hätte. Trainer Rico Schmitt wechselte weiter durch brachte Elseev und El-Haizaimeh für Hemlein und Dombrowka. Koschinat reagierte, in dem er Steinkötter für Gouras brachte.
In der 67. hätte Fassbender zum Ausgleich treffen können, doch Batz war auf seinem Posten. Saarbrücken wirkte nun unkonzentrierter, sowohl in der Vorwärtsbewegung wie im Abwehrbereich, so dass das Spiel vor 6171 Zuschauer in der Hänsch-Arena deutlich an Klasse verlor. In der 72. Minute reagierte Uwe Koschinat, brachte Gnaase und Deville für Jacob und Jänicke.
Zwölf Minuten vor Schluss zog Rico Schmitt sein letztes Ass und brachte Krüger für Guder. Das hätte fast gestochen, denn Krüger legte eine Minute später für Tankulic ab, der frei Schussbahn auf den Saarbrücker Kasten hatte, aber nicht traf. Das erledigte dann Elseev sieben Minuten vor Schluss. Einen weiten Ball in den Strafraum legte Fassbender mit dem Kopf ab, Elseev drückte das Leder ins Tor. Riesenerleichterung bei den Gastgebern. Die Hänsch-Arena stand Kopf.
Der SV Meppen ging nun aufs Ganze. Saarbrücken stand nur noch hinten drin und verteidigte das Unentschieden. In der 88. Minute kam noch einmal Rasim Bulic für den oft gefoulten Luca Kerber.
Fazit: Der 1. FC Saarbrücken hätte heute gewinnen können, vielleicht sogar müssen. In der ersten Halbzeit hätten die Saarländer ihre Überlegenheit zu einer höheren Führung ausnutzen müssen. In Halbzeit zwei haben sie sich von den kampfstarken Emsländern beeindrucken lassen und nicht mehr an die Leistung vom Beginn des Matches anknüpfen können. So verpassten die Saarbrücker die gute Chance, sich in die vorderste Region der Tabelle zu katapultieren. Die Hausherren indes feierten den Punkt wie einen Sieg.