Trotz der unerwartet schlechten Platzierung auf Rang 11 der aktuellen Tabelle reist der 1. FC Saarbrücken als klarer Favorit in den Norden. Trainer Rüdiger Ziehl stellt entsprechend klar, dass es an diesem Wochenende drei Punkte sein müssen. Lübeck steht mit dem Rücken zur Wand. Der Aufsteiger von der Ostsee hat am vergangenen Spieltag das Sechs-Punkte-Match beim Halleschen FC klar mit 3:0 verloren und braucht jeden Zähler um den Rückstand auf den rettenden Platz 16 zu verkürzen.
Im Gegensatz dazu hat der FCS das Abstiegsgespenst mit den sieben Punkten aus den letzten drei Spielen endgültig vertrieben. Die Mannschaft spielt zwar die schwächste Saison seit dem Wiederaufstieg vor dreieinhalb Jahren, doch tatsächlich abgerechnet wird am Schluss – und bis Mitte Mai warten noch zwölf Spiele und viele Möglichkeiten, das Bild zu verbessern.
Bei der Aufholjagd in Lübeck werden neben Bone Uaferro (Handverletzung), Sebastian Jacob, Patrick Schmidt und Richard Neudecker möglicherweise auch Lukas Boeder und Marcel Gaus krankheitsbedingt fehlen. Da Luca Kerber aufgrund der fünften gelben Karte gesperrt ist, bleiben Rüdiger Ziehl vor allem in der Defensive nur wenige Optionen. Wir gehen von folgender Startaufstellung aus:
Schreiber – Rizzuto, Thoelke, Zeitz, D. Becker, Sanchez – Civeja, Sontheimer, Rabihic – Naifi, Brünker
Denkbar wäre auch, dass Simon Stehle statt Kai Brünker aufläuft, um mit seiner Schnelligkeit und Technik die großgewachsenen Lübecker Innenverteidiger vor Probleme zu stellen. Der 22-jährige Stürmer, der vor der Saison von Viktoria Köln kam, ist mit seiner Rolle beim 1. FC Saarbrücken trotz der Tatsache, dass er meist von der Bank kommt, zufrieden. Natürlich wolle er mehr Spielzeit, aber er sei von einem klar schwächer besetzten Verein gekommen und müsse sich den Gegebenheiten in Saarbrücken anpassen.
Die Mannschaft wird am Freitag nach dem frühen Training um 9.30 Uhr ins Flugzeug nach Hamburg steigen, wo Torsten Bard bereits mit dem blauschwarzen Bus auf sie warten wird. Zurück geht es dann am Samstag wieder auf vier Rädern.
Da die Saison nun ins letzte Drittel eingebogen ist, kommt natürlich das Thema „Vertragsverlängerungen“ aufs Tablett. Heute gab es Verhandlungen mit Luca Kerber und seinem Berater Guido Nickolay. Der 1. FC Saarbrücken hat dem jungen Mittelfeldspieler ein Vertragsangebot unterbreitet, doch die Hoffnung ihn weiter an den Verein binden zu können, sind mehr als gering. Dem Vernehmen nach klopfen etliche Zweitligaclubs bei soccerandmore an, mit denen der FCS finanziell nicht mithalten kann. Darüber hinaus kommt es der Entwicklung des Spielers sicher entgegen, wenn er den nächsten Schritt in seiner Karriere angeht. Luca Kerber ist nicht der einzige Spieler mit dem sich die sportliche Leitung über einen neuen Vertrag unterhält. Klar ist aber, dass es im Sommer einen deutlichen Schnitt geben wird.
Der Rasen…
Er bleibt auch bei Auswärtsspielen ein Thema, der Rasenplatz im Ludwigsparkstadion. Nach der Begegnung gegen Arminia Bielefeld am Sonntag wurden doch erhebliche Beschädigungen festgestellt, die gegenwärtig repariert werden. Die Stadt hatte sich auf die Situation eingestellt und vorab Rollrasen eingekauft, der nun an verschiedenen Stellen ausgetauscht wird. Optimale Verhältnisse dürften in dieser Saison nicht mehr erwartet werden. Es geht nur mehr darum, dem Verein die Heimspiele im Ludwigsparkstadion zu ermöglichen bis im Mai dann die grundlegende Erneuerung erfolgen kann.