Darüber waren sich alle einig: eine derart schwache Mannheimer Mannschaft hatte der FCS schon lange nicht mehr zu Gast. Drei Punkte gegen den ewigen Rivalen vom Rhein wären ein Muss gewesen. Doch das Ziehl-Team hatte es versäumt schon in der ersten Hälfte den Deckel drauf zu machen und konnte am Ende froh darüber sein, noch einen Punkt aus der Partie gerettet zu haben.
Zuschauer und Trainer fuchsten vor allem die ersten 30 Minuten der zweiten Halbzeit als Rüdiger Rehm umgestellt hatte und die Saarbrücker keine Antwort auf die neue Situation fanden. Ziehls Empfehlung an seine Mannschaft: Einfacher spielen, wenn man merkt, dass es nicht läuft.
Das Flutlichttreffen auf der Alm könnte wegweisend sein, denn beide Traditionsclubs sind mehr schlecht als recht in die neue Spielzeit gestartet. Wobei man in Bielefeld eine komplett neue Mannschaft inklusive Trainerteam ins Rennen schickte. Der FCS hingegen hat zwar erst ein Spiel verloren, genehmigt sich jedoch zu viele Unentschieden. Beide Vereine müssen kurzfristig richtig Punkten, denn Dynamo Dresden scheint – wie im letzten Jahr die SV Elversberg – der Konkurrenz frühzeitig zu enteilen, was die Aufstiegschancen natürlich schmälert.
Besondere Brisanz erhält die Begegnung durch die Personalie Shipnoski. Der wäre im Sommer gerne in Saarland zurückgekehrt, um an seine erfolgreiche Zeit anzuschließen, doch es konnte keine Übereinkunft mit dem Verein getroffen werden. Dazu mag auch das von Rüdiger Ziehl bevorzugte 3-5-2 System beigetragen haben, das dem Außenstürmer keine Einsatzmöglichkeit auf seiner Lieblingsposition ermöglicht hätte. Man darf erwarten, dass „Shippi“ besonders stark gegen seinen Ex-Verein motiviert sein wird.
Den Zettel mit den Ausfällen hatte Rüdiger Ziehl vergessen. Viel merken musste er sich nicht, denn außer den Langzeitverletzten Jacob, Schmidt und Biada wird nur der erkrankte Patrick Sontheimer fehlen. Damit deutet sich eine Rückkehr von Richard Neudecker in die Startelf an. Vorerst nicht mehr zum Profikader gehört Andy Breuer, der seinen Einsatzwillen aus disziplinarischen Gründen bei der U19 dokumentieren muss.
Wir gehen von folgender Startaufstellung aus:
Paterok – Boeder, Zeitz, Becker – Rizzuto, Rabihic, Kerber, Neudecker, Gaus – Günther-Schmidt, Brünker
Zuversicht in Bielefeld
Vor dem bevorstehenden Flutlichspiel am Freitagabend gegen Saarbrücken zeigte sich Cheftrainer Mitch Kniat zuversichtlich. In der Spieltagspressekonferenz gab er Einblicke in die Vorbereitungen und die aktuelle Lage seiner Mannschaft.
Der letzte Sieg gegen Unterhaching habe seiner Mannschaft Rückenwind gegeben, aber Kniat betont: „Trotz der guten Stimmung nach dem letzten Sieg dürfen wir uns nicht darauf ausruhen. Saarbrücken ist ein Top-Team und wird bis zum Ende um den Aufstieg kämpfen. Aber wir sind zuhause und wollen diesen Vorteil nutzen.“
In Bezug auf die Personalsituation zeigte sich der Trainer erleichtert: „Bis jetzt sind alle fit. Zwar waren Sam Schreck und Kaito Mizuta kurzfristig leicht angeschlagen, aber beide werden am Freitag einsatzbereit sein.“
Mit Blick auf den Gegner erklärte Kniat: „Die starke Leistung gegen Unterhaching sollte jetzt unser Maßstab sein. Mit Saarbrücken wartet ein völlig anderes Team auf uns. Ihre Fünferkette und Ballkontrolle sind beeindruckend. Doch wir werden uns darauf einstellen und unsere Grundtugenden beibehalten, um erfolgreich zu sein.“
Besonders hervorheben wollte Kniat die Unterstützung der Fans: „Die Zuschauer haben erkannt, dass die Leistung letzte Woche hervorragend war. Auch wenn es in der Saison Höhen und Tiefen geben wird, sind sie an unserer Seite. Ich bin überzeugt, dass wir eine starke Performance zeigen werden und unsere Fans uns ebenso unterstützen. Ich weiß, dass meine Mannschaft und unsere Fans funktionieren. Ich blicke optimistisch auf das kommende Spiel.“
Das Interesse an der Begegnung ist groß. Schon jetzt wurden rund 15.000 Eintrittskarten verkauft, wovon etwa 500 an die Gäste aus Saarbrücken gingen. Spätentschlossene Fans haben noch die Möglichkeit, Tickets an der Tageskasse oder im Online Fanshop zu erwerben.
Sehen Sie hier auch unser Interview mit Luca Kerber: