Als unsinnige und unverantwortliche Entscheidung stellt sich aus Sicht der FDP Stadtratsfraktion der Beschluss in der Stadtratssitzung am Abend des 20.05.2021 dar, dass die Nutzungsänderung eines städtischen Grundstückes zur „Blühwiese“ in Reiskirchen zum Inhalt hatte.
Nach Angaben der Verwaltung wäre es, so Jörg Kühn, Fraktionsvorsitzender der FDP im Stadtrat, möglich, auf der Fläche von etwa 5.000qm bis zu 12 freistehenden Einfamilienhäuser oder 24 Doppelhaushälften zu errichten. Auf der Warteliste bezüglich Bauplätzen in Homburg stehen rund 100 ganz überwiegend junge Familien, viele bereits mit Kindern.
Das Grundstück in Reiskirchen wäre für die Ausweisung eines entsprechenden Neubaugebietes prädestiniert gewesen, nicht nur im Hinblick auf die unmittelbare Nähe einer Kita.
Junge Familien, so Kühn, werden durch diesen Beschluss gezwungen, ihren Lebensmittelpunkt zur Realisierung ihres Bauvorhabens ganz überwiegend nach Rheinland-Pfalz zu verlegen. So gehen wichtige Steuereinnahmen verloren bei einer gleichzeitig rückläufigen Einwohnerzahl.
Dass dieses Grundstück dann bei einem aktuellen Wert von 800.000€ quasi wertlos wird, führt dann, so Kühn, dazu, dass im nächsten Haushalt ein Betrag in Höhe von 800.000€ an dringend notwendigen Investitionen, z. B. auch für Kindergärten, Grundschulen und Sanierung von Straßen, eingespart werden muss.
Zurückzuführen sei diese Entscheidung auf den Aktionismus einiger weniger Mitbürger, die aus rein egoistischen Motiven ihre eigene Lebensqualität „verbessern“ möchten, ohne Rücksicht darauf, dass viele andere Menschen ihre Wünsche zumindest nicht in Homburg realisieren können.
„Dieser durchschaubare billige Einkauf von Wählerstimmen werden alle Hombuger Bürgerinnen und Bürger teuer bezahlen.“, fügte Michael Eckardt hinzu. Für den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden ist es skandalös, dass Teile des Statdrates gegen eine klare Empfehlung des Bau- und Umweltausschusses votierten, eine Wiese von 5.000qm mehrfach als „grüne Lunge“ hochstilisierten und damit innerhalb weniger Minuten wertvolles und auch dringend benötigtes Bauland im Wert von 800.000€ zunichtemachten.
„Erneut lassen sich Stadtratsmitglieder von Bürgerinitiativen vor sich hertreiben und entscheiden nicht mehr zum Wohl unserer Stadt Homburg.“, so Eckardt.