Saarbrücken – Die FDP Saar schlägt Alarm wegen des fortschreitenden Dramas um das ehemalige evangelische Krankenhaus (EVK) in Saarbrücken. Laut Dr. Helmut Isringhaus, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP Saar, wird das Krankenhaus von der Stiftung Kreuznacher Diakonie geplündert, obwohl es dringend für die Notfallversorgung in der Stadt benötigt würde.
Nach der überraschenden Schließung des Standorts durch die Stiftung, ohne Rücksprache mit dem Gesundheitsministerium, wurden Mitarbeiter unter fragwürdigen Bedingungen gekündigt oder versetzt. Nun sollen funktionsfähige Operationssäle und medizinische Geräte entfernt und in andere Krankenhäuser, mutmaßlich außerhalb des Saarlandes, gebracht werden. Diese Investitionen seien möglicherweise zumindest teilweise mit Fördermitteln des Landes finanziert worden.
Gemäß den rechtlichen Vereinbarungen aus der Übernahme des Krankenhauses 1994 durch die Diakonie, soll das Gelände und das Gebäude an die Kirchengemeinde Sankt Johann zurückfallen, die das Gebäude weiterhin für soziale Zwecke nutzen möchte.
Isringhaus kritisiert die Diakonie scharf und vermutet, dass die Entfernung der medizinischen Ausstattung eine spätere Nutzung des Krankenhauses erschweren oder gar unmöglich machen soll. Er bezeichnet dies als Verschwendung von Investitionsmitteln und Steuergeldern und fordert die neue Leitung der Kreuznacher Diakonie auf, diese Maßnahmen sofort zu stoppen und das Gebäude in einem funktionsfähigen Zustand an die Kirchengemeinde zu übergeben.
In den nächsten Jahren erwartet Isringhaus eine bedrohliche Situation bei der ambulanten Notfallversorgung in Saarbrücken. Die Krankenhäuser Winterberg und Rastpfuhl haben Neubaupläne, die bereits beim Gesundheitsministerium eingereicht wurden. Während der Bauarbeiten werden große Baustellen zu Raum-, Park- und Verkehrsproblemen führen, die den Zugang zur Notaufnahme und zur Bereitschaftsdienstpraxis erschweren und die medizinische Versorgung gefährden könnten.
Darüber hinaus betont Isringhaus die Notwendigkeit, in Saarbrücken Operationsmöglichkeiten für hochspezialisierte Fachärzte bereitzuhalten, die jährlich Tausende ambulanter Operationen durchführen. Der Verlust des EVK-Standorts würde die Krankenhäuser in Saarbrücken weiter überfordern und die angestrebte Ambulantisierung der Gesundheitspolitik unmöglich machen.
Die FDP fordert daher ein sofortiges Umdenken und Handeln seitens der Verantwortlichen, um die medizinische Versorgung der Saarbrücker Bevölkerung sicherzustellen.