Die FDP Quierschied informiert:
Nachdem im Zuge der Sanierung der Bahnsteige, Treppenanlage als Zuwegung zum Bahnsteig und dem Dach über der Treppenanlage im Jahre 2013 die DB AG ein barrierefreier Zugang (Aufzug) als nicht rentabel wegen zu wenig Reisenden, 272 pro Tag anstatt den von der Bahn als Grenze festgelegten 1000 Fahrgästen pro Tag (Die Saarbrücker Zeitung berichtete hierzu in einem Artikel am 20.03.2013) abgelehnt hat, stehen die Weichen wiederrum in die falsche Richtung.
Am 04.04.2019 wurde im Sitzungssaal des Rathauses während der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Planung, Bauwesen, Liegenschaften und Energie die Erneuerung der Eisenbahnbrücke am Bahnhof Quierschied von der DB AG vorgestellt und schon wieder sieht die Planung keinen barrierefreien Ausbau von der Straße auf den Bahnsteig vor. Der Quierschieder Anzeiger berichtete in seiner Ausgabe 15/2019 über die Brückensanierung. Dabei müsste die Gemeinde diesmal die Weichen in die richtige Richtung stellen, bevor der sprichwörtliche Zug für den rollstuhl- oder rollatorfahrenden Fahrgast aus Quierschied gänzlich abgefahren ist.
In einem Artikel der SZ vom 10.05.2018 zum Umbau des Bexbacher Bahnhofes wurde seitens der Stadt, der Bahn und des Landes die große Bedeutung des barrierefreien Ausbaus des Bexbacher Bahnhofes betont. Insbesondere Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Barke stellte klar, dass solche Umbaumaßnahmen für das Land und seine Menschen, insbesondere für die mit Handicap, eine große Bedeutung haben. Der damalige Konzernbevollmächtigte der Bahn für das Saarland und Rheinland-Pfalz, Jürgen Konz, äußerte in diesem Artikel, dass eigentlich jeder Bahnhof barrierefrei sein müsste und er selbst nicht an die 1000er-Grenze aus den Richtlinien der Bahn denke. Mit dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bahn aus dem Jahre 2016, finanziert durch Bund und Land, besteht die Möglichkeit Bahnhöfe behindertengerecht und barrierefrei auszubauen, auch wenn die von der Bahn willkürlich gesetzte Grenze von 1000 Fahrgästen pro Tag nicht erreicht wird.
Verschläft die Gemeinde gerade die Chance des barrierefreien Ausbaus des Bahnhofes in Quierschied? Nach aktuellem Stand der Dinge ist diese Frage leider mit „Ja“ zu beantworten. Ein Verweis auf einen barrierefreien Zugang am Bahnhof in Fischbach im Gemeindeverband stellt jedenfalls keine adäquate Lösung dar, wie auch die folgenden Bilder zeigen. In Fahrtrichtung Saarbrücken müssen die Reisenden über eine ca. 130 m lange Rampe einen Höhenunterschied von ca. 12-13m überwinden und die angedeuteten Ruhepodeste in der Zuwegung kann man nur als solche erahnen.
In Fahrtrichtung Neunkirchen ist die Situation noch eklatanter. Die Zuwegung zum Bahnsteig ist barrierefrei nur mit einem großen Umweg zu bewerkstelligen, wobei man sogar teilweise über einen miserablen Feldweg gehen/fahren muss, der aktuell seitlich schon zugewachsen ist. Ein zumutbarer barrierefreier Zugang sieht definitiv anders aus.
Daher wird sich der FDP-Ortsverband Quierschied für den barrierefreien Ausbau am Bahnhof in Quierschied stark machen und erwartet von Bürgermeister Lutz Maurer, dass er diesbezüglich tätig wird und schnellstmöglich Gespräche mit der Bahn aufnimmt, die entsprechende Planung um einen behindertengerechten Aufzug zu erweitern. Wer als Bahn für seine Fahrgäste attraktiver werden will, muss auch den Menschen mit Behinderung und eingeschränktem Gehvermögen den problemlosen Zugang zu den Bahnhöfen und Haltepunkten ermöglichen. Dies sollte eigentlich bei solchen Neuplanungen wie jetzt im Falle des Bahnhofs Quierschied selbstverständlich sein.
Weitergehende Informationen unter folgenden Internet-Links :
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarpfalz-kreis/bexbach/am-bahnhof-bexbach-rollen-die-bagger_aid-22570703
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/bald-kommt-die-neue-bahnstation_aid-516259
Dr. Herbert Moll
Vorsitzender des FDP Ortsverbandes Quierschied