Im Saarland leben aktuell mehr als 1000 Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien. Diese Familien leisten einen hohen gesellschaftlichen Beitrag. Kinder und Jugendliche, die nicht mehr bei ihren leiblichen Eltern leben können oder wollen, erhalten in diesen Familien ein sicheres Zuhause und Perspektiven für ihr weiteres Leben.
„Verdienen Jugendliche ein eigenes Einkommen, werden sie selbst nach zur Kostenerstattung herangezogen. Diese Regelung betrifft gleichermaßen Pflegekinder wie auch junge Menschen, die in der Heimerziehung leben. Dabei müssen Jugendliche bis zu 75 Prozent ihres Nettoeinkommens, welches sie im Rahmen ihrer Ausbildung oder eines Nebenjobs verdienen, an das Jugendamt zahlen. Junge Menschen lernen mit der Aufnahme einer Ausbildung oder einer anderen Tätigkeit Eigenverantwortung für sich und die eigene Zukunft zu übernehmen. Mit dieser Regelung wird der Anreiz zur Selbstständigkeit erheblich verringert. Zudem stehen Verwaltungsaufwand in den Kommunen und Einnahmen in keinem angemessenem Verhältnis“, führt Joachim Geiger, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Saar an.
„Das Elternhaus oder die Lebenssituation eines jungen Menschen darf nicht bestimmen, welche Chancen ein Mensch im Leben hat. Wer arbeitet, muss auch die Chance bekommen, davon selbstständig leben zu können.“, so Geiger weiter.
Wir fordern daher die Landesregierung auf, sich auf Bundesebene im Rahmen der anstehenden SGB VIII-Reform dafür einzusetzen, dass die Anrechnung von Arbeitseinkommen auf soziale Leistungen ersatzlos gestrichen oder zumindest reduziert wird, um Anreize zur Arbeitsaufnahme zu verbessern.