Seit sieben Jahren regelt der Schulfahrtenerlass in Saarland, wie Klassenfahrten organisiert und durchgeführt werden. Doch anstatt die Planung zu erleichtern, erschwert der Erlass den Schulen und Lehrkräften das Leben, meint die FDP Saar. Ein Überblick.
Saarbrücken. Klassenfahrten gehören zu den Höhepunkten in der Schullaufbahn. Sie vermitteln nicht nur Wissen, sondern fördern auch die soziale Kompetenz und den Zusammenhalt in der Klasse. Doch nach Meinung der FDP Saar hat der 2016 eingeführte Schulfahrtenerlass die Organisation von Schulfahrten nicht einfacher gemacht – ganz im Gegenteil.
Generalsekretär Marcel Mucker erläutert die Kritikpunkte: „Mit dem Schulfahrtenerlass wurde 2016 ein Mechanismus eingeführt, der den Lehrern die Planung von Klassenfahrten zusätzlich erschwert. Die Schulen müssen ein Fahrtenkonzept erstellen, die zulässigen Beförderungsmittel sind eng definiert und die maximalen Kosten wurden vorgeschrieben.“ Mucker fügt hinzu, dass selbst Fahrräder nur unter bestimmten Bedingungen zulässig sind, was den eigentlichen Sinn der Klassenfahrten konterkariert.
Klassenfahrten in der Kritik
Laut Mucker gibt es zahlreiche pädagogische Projekte und Teambuildingmaßnahmen, die durch den Erlass nicht mehr realisierbar sind. Er betont, dass diese Vorgaben kritisch überprüft und auf das Nötigste beschränkt werden müssen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die finanziellen Rahmenbedingungen. Der Generalsekretär der FDP Saar weist darauf hin, dass der durch den Erlass festgelegte Höchstbetrag für Klassenfahrten oft dazu führt, dass Schulen gezwungen sind, entweder die Dauer der Fahrt zu verkürzen oder bei der Qualität der Unterbringung, der Verpflegung oder des Programms Abstriche zu machen.
Ein Plädoyer für Veränderung
Mucker plädiert für eine Anhebung des Betrags, da die aktuellen Regelungen vor allem Eltern und Schüler belasten. Seine Lösung: „Wir schlagen einen fixen Anpassungsmechanismus vor, der sich an der Inflation orientiert.“
Es bleibt abzuwarten, wie die saarländische Landesregierung auf diese Forderungen reagieren wird. Doch klar ist, dass der Schulfahrtenerlass und seine Auswirkungen in der Bildungspolitik des Saarlandes weiterhin eine zentrale Rolle spielen werden.