Referendariat qualitativ aufwerten
Die Berichte zur Entwicklung des Lehrermangels sind alarmierend. Perspektivisch fehlen bundesweit bis 2030 30.000 Lehrer. Bereits jetzt gibt es auch an den saarländischen Schulen zu wenige Lehrer. Dieser Trend wird sich weiter verstärken, da nicht nur 30% der Lehramtsstudenten, sondern auch 10 % der Referendare abbrechen.
Angesichts dieser aktuellen Lage fordert die FDP Saar eine grundsätzliche Reform der Lehrerbildung.
Generalsekretär Marcel Mucker: „Es ist nachvollziehbar, dass sich die Studenten an der Uni erproben und auch ihren Studiengang wechseln. Dass allerdings 10 Prozent derer, die ihr Studium fertig absolviert und sich bewusst für das Lehramt entschieden haben, ihr Referendariat abbrechen, ist sehr bedenklich. Gemeinsam mit der Tatsache, dass ein Großteil sich dann für andere Bundesländer entscheidet und nicht einmal mehr alle Referendariatsplätze besetzt werden können, stellt das der Lehrerbildung im Saarland ein schlechtes Zeugnis aus. Denn die hohe Abbrecherquote liegt auch daran, dass das Land seine Referendare nicht gut behandelt: Die Referendare müssen trotz ihrer ohnehin großen zeitlichen Belastung neben ihrer eigenen Schule auch an die Schulen ihrer Fachleiter fahren, so dass sie an einem Tag an bis zu drei Schulen, die über das ganze Saarland verteilt sind, pendeln müssen. In anderen Bundesländern kommen die Fachleiter zu den Referendaren.
Auch die Ausbildung im Referendariat selbst ist dringend reformbedürftig. Das Schicksal der Referendare liegt in der Hand ihrer beiden Fachleiter, deren Qualität stark variiert. Führt einer der beiden bereits schlechten Unterricht durch und bewertet nicht transparent, sind bereits 50% der Ausbildung entsprechend frustrierend für die Referendare. Auch das Allgemeine Seminar sollte für die Referendare motivierender gestaltet werden.
Sinnvoll ist zudem der Vorschlag von Seminarleiterin Garve, schon die Schulpraktika während des Lehramtsstudiums an entsprechende Ausbildungsschulen zu verlegen. Die entsprechenden Ausbilder sollten dabei durch die Schulleiter ausgewählt werden, die die Unterrichtsqualität der Lehrer besser bewerten können als das Ministerium.“
Eine Verlängerung der Referendariatszeit wie vom Studienseminar vorgeschlagen, sieht die FDP allerdings nicht als zielführend, sondern als weitere Belastung für die Referendare an. Durch die schlechte Bezahlung wollen die Referendare diese Zeit möglichst schnell hinter sich bringen.
Quelle: FDP Saar