Die FDP Stadtratsfraktion Saarbrücken äußert sich besorgt über die Zukunft der Innenstadt nach dem Wegfall von Galeria Karstadt und der Insolvenz der Signa-Gruppe. Die Fraktion kritisiert die Verwaltungsspitze für ihre einseitige Abhängigkeit von Aachener und eine zu optimistische Einschätzung der Lage. Die Schließung von Galeria Kaufhof und die aktuelle Entwicklung bei Galeria Karstadt seien ein Rückschlag für die Stadt.
Stadtverordneter Hermann Simon betont, dass es nicht ausreicht, sich auf hohe Frequenz in der Bahnhofstraße zu berufen, wenn gleichzeitig der tatsächliche Konsum ausbleibt und Leerstände zunehmen. Für die FDP liegt die Chance in einem Neudenken der Innenstadtstruktur. Das Einzelhandelskonzept von 2015 sei überholt, und die Stadt müsse ein umfassendes Erlebnis bieten, das über den reinen Produktkauf hinausgeht.
Simon kritisiert zudem den Umgang mit der Autoverkehrspolitik und fordert eine realistische Berücksichtigung der Mobilitätsbedürfnisse, besonders im Hinblick auf Kunden aus dem Umland und Frankreich. Für die FDP ist es essentiell, einen Plan zu entwickeln, der die Innenstadt belebt und zu einem sicheren und attraktiven Ort macht. Die Fraktion schlägt vor, sich an Vorbildern wie Metz zu orientieren und einen vielfältigen Nutzungsmix aus Handel, Wohnen, Freizeit und Arbeit zu schaffen, möglicherweise auch mit einer zentralen Markthalle.
In einem ersten Schritt fordert die FDP die Klärung der Situation rund um Galeria Karstadt und langfristig eine umfassende Strategie zur Revitalisierung der Innenstadt Saarbrückens.