Die FDP St. Ingbert ist sauer. Aus einem Artikel der Saarbrücker Zeitung vom vergangenen Montag mussten die Liberalen entnehmen, dass die Kreissparkasse Saarpfalz keinen Geldautomaten in Oberwürzbach zur Erledigung der Bankgeschäfte und Beziehen von Bargeld zur Verfügung stellen wird. Eine schwere Entscheidung, die, so FDP-Chef René Keller, auch die Ortsvorsteherin Lydia Schaar (CDU) nicht einfach hätte hinnehmen können. Doch statt sich für die Interessen ihrer Gemeinde einzusetzen, habe sie der Kreissparkasse noch den Rücken gestärkt und die Bürger im Stich gelassen.
Dabei hätte es durchaus Möglichkeiten gegeben, eine Lösung zu finden: Vorfrankierte Umschläge oder Infoveranstaltungen zur Einrichtung von Online-Banking wären nur einige der Möglichkeiten gewesen. Doch statt zu verhandeln, habe die Ortsvorsteherin der Kreissparkasse auch noch den Verhandlungsvorteil, den sie hatte, medienwirksam aufgegeben.
René Keller, der Vorsitzender des FDP-Ortsverbandes St. Ingbert, ist empört: „Während wir noch mit Vorschlägen darum kämpfen, wenigstens eine Alternative zu schaffen, einfach so den Boden weggezogen zu bekommen, ist schwierig. Man hat das Gefühl, als ob es hier nur darum ging, dass Frau Schaar vorab nicht informiert wurde und jetzt plötzlich alles super ist.“
Es sei klar, dass die Banken mit den jahrelangen Krisen zu kämpfen haben. Doch eine weltweite Entwicklung dürfe nicht auf Einzelne warten. Es sei Zeit, dass Politik und Banken gemeinsam nach Lösungen suchten, um auch in kleineren Gemeinden wie Oberwürzbach die Versorgung mit Bargeld und Überweisungen zu gewährleisten.
Es bleibe zu hoffen, dass sich auch andere Parteien wie die CDU und die Ortsvorsteherin Lydia Schaal noch einmal besinnen und sich für die Interessen ihrer Gemeinde einsetzen. Denn eins sei sicher: Der ein oder andere Oberwürzbacher werde diese Entscheidung nicht so schnell vergessen.
