Pilotphase der grenzüberschreitenden Ausbildung zwischen dem Saarland und Grand Est geht zu Ende – das Angebot wird fortgeführt
Ministerpräsident Tobias Hans war am 20. Juni 2018 Gastgeber einer Feierstunde im Zeichen der grenzüberschreitenden beruflichen Bildung.
Gemeinsam mit der Vizepräsidentin des Regionalrates Grand Est, Nicole Muller-Becker, in Vertretung für Regionalratspräsident Jean Rottner ehrte er die ersten Absolventen, die Ausbildungsbetriebe und die Berufsbildungszentren, die maßgeblich zum Gelingen dieses grenzüberschreitenden Ausbildungsprojekts beigetragen haben. Nach vier Jahren ging an diesem Tag die Pilotphase auf Grundlage der Vereinbarung zwischen dem Saarland und der Region Grand Est vom 20. Juni 2014 zu Ende.
Die Bilanz fällt positiv aus: Die Zahl der Ausbildungsverträge konnte kontinuierlich gesteigert werden. Auch die Rahmenbedingungen für die Auszubildenden, Unternehmen und Berufsschulen wurden schrittweise weiterentwickelt und verbessert. Eine Evaluation des Projekts bestätigte den Mehrwert einer derartig binational angelegten Ausbildung für alle Beteiligten und für die deutsch-französischen Beziehungen. Sie brachte außerdem Handlungsempfehlungen hervor, die die Zukunftsfähigkeit der grenzüberschreitenden Ausbildung im Saarland und in Grand Est sicherstellen.
„Innovative deutsch-französische Projekte leben von Visionen und Pionieren, von besonderem Engagement, von Mut und Zuversicht und sind keine Selbstläufer; schon gar nicht, wenn zwei so unterschiedliche Systeme miteinander in Einklang zu bringen sind wie die berufliche Bildung in Deutschland und Frankreich. Dass es gelingen kann, hat dieses Modell in Kooperation zwischen dem Saarland und der Region Grand Est gezeigt. Die jungen Absolventen haben hervorragende Berufschancen auf beiden Seiten der Grenze.
Was beim Abitur mit dem Abi-Bac und an den Hochschulen mit den Doppelabschlüssen der DFH schon lange möglich ist, soll endlich auch in der beruflichen Bildung Alltag werden. Nun ist es an der Zeit, in der grenzüberschreitenden Ausbildung den nächsten Schritt zu wagen und zu einem echten integrierten beruflichen Doppelabschluss in der Modellregion Saarland-Grand Est zu gelangen“, so Ministerpräsident Tobias Hans.
„Die Rahmenbedingungen sind dafür durch die bevorstehende Ergänzung des Elysée-Vertrages so günstig wie selten zuvor. Die saarländische Landesregierung wird sich dafür einsetzen, dass der integrierte berufliche Doppelabschluss auch dort verankert wird. Hand in Hand mit unseren französischen Partnern streben wir eine neue Qualität der deutsch-französischen Berufsausbildung an.“
Vizepräsidentin Nicole Muller-Becker versicherte die Unterstützung des Regionalrates Grand Est. „Die grenzüberschreitende berufliche Bildung macht junge Menschen zwischen Deutschland und Frankreich mobil. Sie können ihre Berufsausbildung im Nachbarland absolvieren und dabei auch noch ihre Sprachkenntnisse verfeinern. Das ist ein wirkliches Gütesiegel für die Integration in den Arbeitsmarkt. Durch ihre grenzüberschreitende Ausbildung können die Absolventen ihren beruflichen Horizont erweitern, ihrem Werdegang eine besondere Note verleihen und später einen hochwertigen Arbeitsplatz bekommen. Ich freue mich sehr über den Erfolg dieses Projekts, das nur dank des gemeinsamen Engagements der Region Grand Est und unserer saarländischen Partner möglich war“, erklärte Nicole Muller-Becker, Vize-Präsidentin des Regionalrats Grand Est, zuständig für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Entwicklung der Mehrsprachigkeit.